Kapitel: | Mobilitätswende: Unterwegs in Augsburg |
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Antragsteller*in: | Dennis Eisermann (KV Augsburg-Stadt) |
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 05.11.2019, 20:18 |
Ä29 zu A4NEU22: Mobilitätswende: Unterwegs in Augsburg
Text
Von Zeile 225 bis 226 einfügen:
Kombination aus den Mobilitätsangeboten auch praktisch umgesetzt werden - beispielsweise durch die Fahrradmitnahme im Regionalbus.
Barrierefreiheit: Alle Haltestelle sollen bis 2025 barrierefrei erreichbar sein. So können Menschen mit Gehbehinderung und Familien mit Kinderwagen leichter den Nahverkehr nutzen.
Klimaneutral - autofrei – preiswert - einfach
Mit der nächsten Kommunalwahl werden die Weichen gestellt, wie wir in Zukunft in
Augsburg mobil sein werden. Mit unserem Konzept wird unser Augsburg grüner,
gesünder und lebenswerter. Wenn der vorhandene öffentliche Raum unserer Stadt
gerecht verteilt wird, gibt es viel Platz: Für Radfahrer*innen, Fußgänger*innen
oder für Familien mit Laufrädern und Kinderwagen, sowie für ältere Menschen mit
Rollatoren. Für Bus und Tram, für grüne Plätze mit Bäumen, Bänken und
Trinkbrunnen. Platz für Gespräche und Begegnungen, Platz zum Spielen und
Flanieren. Und natürlich auch Platz für Geschäfte und Cafés, für Lastenfahrräder
und für einen smarten Lieferverkehr.
Wir Augsburger Grüne wollen Augsburg zur Klima-Hauptstadt machen. Unser Zuhause
soll gänzlich CO2-neutral sein. Deshalb kann die Zukunft der Mobilität nur
emissionsfrei und nachhaltig sein. Wir wollen jetzt handeln, jetzt unsere Stadt
verändern. Wir wollen eine Stadt, in der der Mensch im Mittelpunkt steht und
nicht das Auto.
Unsere Grüne Umweltstadt soll eine autofreie Innenstadt haben, in der wir zu
Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Tram und Bus schnell, bequem und emissionsfrei ans
Ziel kommen. Wo keine Autos fahren ist es sauberer und ruhiger. Und die
Aufenthaltsqualität in unserer schönen Altstadt ist größer.
Das Fahrrad spielt in unserer Grünen Stadt eine zentrale Rolle: Wir wollen ein
enges Netz aus gut ausgebauten Fahrradstraßen anlegen, auf denen wir gefahrlos
unterwegs sein können.
Für einen starken, schnellen und preiswerten öffentlichen Nahverkehr braucht
Augsburg jetzt die Grüne Mobilitätswende: Für maximal 365 Euro im Jahr sollen
alle Augsburger*innen durch die Stadt kommen. Zur Förderung von Schülern,
Studierenden und Auszubildenden sollen diese den ÖPNV kostenlos nutzen können.
Hierdurch werden die Jüngsten an die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel
gewöhnt.
Augsburg braucht jetzt eine mutige und kompromisslos umweltfreundliche
Verkehrspolitik. Wir Grüne kämpfen seit Jahrzehnten dafür – wir haben die Ideen
und Konzepte, wir kennen den Weg. Damit wir in Zukunft in genau der grünen
Umweltstadt leben, die wir uns wünschen.
Zu Fuß durch Augsburg – autofrei, entspannt, selbstbewusst
Laufen macht Spaß und ist gesund. Eine Stadt zu Fuß zu erfahren entspannt und
entschleunigt. Die meisten von uns wissen allerdings aus eigener Erfahrung: Wer
in unseren Städten zu Fuß unterwegs ist, ist oftmals das schwächste Glied in der
Kette aller Verkehrsteilnehmer*innen. Spazieren gehen, flanieren, schlendern
oder gar bummeln und trödeln ist nicht drin. Das wollen wir Schritt für Schritt
ändern und die Augsburger Fußgänger*innen stärken.
Grüne Ziele für die Fußgänger*innen:
Autofreie Innenstadt: Wir wollen die Innenstadt innerhalb der alten Stadtmauern
zur autofreien Zone umwidmen. Hierfür soll der Parkraum um jährlich 3% reduziert
werden. Lediglich Anwohner*innen und der Lieferverkehr sollen Zugang haben.
Beginnen wollen wir mit der Maximilianstraße und der Altstadt. Die Karlstraße
wird auf zwei Autospuren verengt und zur „Kühlen Meile“. Viele Bäume,
Rankgerüste und Pergolen sorgen für Schatten. Brunnen bieten Abkühlung und
Trinkwasser. Die Fußgänger*innen haben mehr Platz auf breiten Gehwegen und Bänke
laden zum Verweilen ein. So wird unsere Stadt menschengerechter.
Städtische*r Beauftragte*r für Fußgänger: Für die Umweltstadt Augsburg fordern
wir eine*n Fußgänger-Beauftragte*n in der Stadtverwaltung. Er oder sie vertritt
die Interessen der Fußgänger*innen und kümmert sich beispielsweise um schlecht
beleuchtete Straßen oder Unterführungen. Die Ampelschaltungen werden
fußgängerfreundlich, damit man Straßen in einem Zug überqueren kann.
Intelligente Ampelschaltungen helfen dabei, die Grünphase an die Geschwindigkeit
der Fußgänger*innen anzupassen. Wir wollen an einer Modellkreuzung das
Diagonalqueren testen. Bei dieser Ampelschaltung haben alle Fußgänger*innen
gleichzeitig Grün. Fußgänger*innen sollen zukünftig auch bei der Stadtplanung
durch eine*n Fußgänger-Beauftragte*n in ihren Interessen vertreten werden.
Mit dem Rad durch Augsburg
Fahrrad First: schnell, leise, umweltfreundlich
Augsburg hat genau die richtige Größe, um es problemlos zu erradeln. Vom
Rathausplatz aus sind wir mit dem Fahrrad in etwa 25 Minuten an jeder
Stadtgrenze. Die meisten anderen Strecken in unserem Arbeits- und Schulalltag
liegen zwischen fünf und maximal 15 Kilometern – auch das ist mit Rad oder
Pedelec in unserer Stadt leicht zu bewältigen. Auch Lastenfahrräder sind in
Augsburg gut unterwegs. Was Augsburg noch fehlt ist ein lückenloses Netz aus
Fahrradstraßen und Fahrradschnellwegen durch die gesamte Stadt und Region mit
ausreichend kostenfreien Stellplätzen für alle Räder. Denn in einer grünen
Umweltstadt wird das Fahrrad nicht an den (Straßen)-Rand gedrängt, sondern
erhält eine zentrale Rolle. Es wird neben dem öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV) eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel im Augsburger Alltag.
Wir wollen die von uns initiierten Nord-Süd- und Ost-West-Radverbindungen
deutlich ausbauen, um Radfahrer*innen einen schnellen Wechsel zwischen den
Stadtteilen zu ermöglichen. Wir haben uns für die drei Fahrradstraßen in der
Adenauer Allee, dem Laubenweg und für die Fahrradstraße über die Schleifenstraße
stark gemacht. Mehr als 50 Einbahnstraßen dürfen mittlerweile mit dem Fahrrad in
beide Richtungen befahren werden. Daran wollen wir anknüpfen und alle
Einbahnstraßen für Fahrräder in beide Richtungen befahrbar machen.
Wir wollen die im Rahmen des Grünen Masterplans für nachhaltige Mobilität von
uns etablierte Lastenradförderung für Unternehmen und Privatpersonen ausbauen.
Wir Grünen wollen nach der Kommunalwahl 2020 aber noch viel mehr Fahrt aufnehmen
und eine wirkliche, eine starke Fahrradstadt Augsburg nach vorn bringen. Das
Fahrrad ist das effizienteste Fortbewegungsmittel in Städten. Also wollen wir
Grünen dem Rad auch die umfassendste Förderung verschaffen.
Grüne Ziele für eine Fahrradstadt:
Radeln einfach und schnell machen: Ganz vorn steht dabei das flächendeckende
Netz aus Radwegen und Radschnellwegen in Augsburg. Mit neuen Fahrradstraßen und
durchgehend breiten Radwegen machen wir das Radfahren sicherer. Wir schließen
die Lücken, damit zusammenhängende Fahrradachsen entstehen. Radschnellwege
verbinden Innenstadt, Stadtteile und unsere Nachbarstädte und sorgen dafür, dass
man kreuzungsarm und bevorrechtigt schnell vorankommt. An Kreuzungen werden
Fahrradaufstellflächen zum Standard, damit man vor dem motorisierten
Individualverkehr über die Kreuzung fahren kann. Die Gefahrenstellen mit den
meisten und schwersten Unfällen werden umgebaut, um zukünftige Unfälle zu
verhindern. Wir stärken die Position des/der Rad-Beauftragten innerhalb der
Stadtregierung strukturell und personell. Ladestationen für E-Bikes werden
überall im Stadtgebiet ein komfortables und schnelles Laden ermöglichen. Tempo
30, Ampelschaltung mit grüner Welle für Radverkehr, schneefreie Radwege und der
Modellversuch Fahrradzonen stehen auf unserer Liste.
Sicher unterwegs: Unser Ziel ist die Vision Zero, also null Verkehrstote und
Schwerverletzte. Verkehr muss so organisiert werden, dass schwere Unfälle nahezu
auszuschließen sind. Die Verantwortung für sicheres Fahren soll nicht mehr
allein bei den Verkehrsteilnehmer*innen liegen, sondern die Vermeidung von
Unfällen soll schon bei der Verkehrsplanung berücksichtigt werden. Damit wird
Unfallvermeidung zur gesellschaftlichen Aufgabe, in die unter anderem die Stadt-
und Bauverwaltung eingebunden sein wird. Künftig dürfen die Folgen von Unfällen
auch im schlimmsten Fall nicht mehr tödlich sein!
Abbiegeassistent für LKWs einfordern: Eine der größten Gefahren für
Radfahrer*innen im Stadtverkehr sind rechtsabbiegende Transporter oder LKWs. Die
technische Lösung für mehr Sicherheit ist längst vorhanden: Der
Abbiegeassistent. Wir Grüne wollen die politische Lösung nicht länger
verschieben oder auf eine bundespolitische Entscheidung warten. Wir wollen, dass
LKW ohne Abbiegeassistenten in Zukunft nicht mehr in die Stadt dürfen. Sie
sollen per Stadtratsbeschluss ein Durchfahrtsverbot für Augsburg erhalten.
Rechtsabbiegerpfeil für Radfahrer: Zusätzlich wollen wir den grünen
Rechtsabbiegerpfeil für Radfahrer*innen einführen. Wo dieser Pfeil steht, dürfen
Radfahrer*innen rechts abbiegen, auch wenn die Autos rot haben. Zudem soll
konsequenter gegen das Parken auf Fuß- und Radwegen vorgegangen werden.
Sicherheit im Trambereich: Wir Grüne setzen uns für den Ausbau der Straßenbahn
ein. Wir kennen allerdings auch die Gefahren von Tramschienen für
Radfahrer*innen. Zur Gefahrenbeseitigung werden wir für technische Lösungen, wie
Gummiprofile auf Schienen, sorgen.
Abstellfächen für Fahrräder: Wir wollen flächendeckend genug Fahrradparkplätze
schaffen. Wir werden die Stellplatzsatzung fahrradgerecht überarbeiten. Dadurch
werden die vorhandenen Parkplätze unserer Stadt gerechter zwischen Autos und
Fahrrädern verteilt. Außerdem legt diese Satzung fest, wie viele überdachte und
gesicherte Fahrradstellplätze zu jeder neu gebauten Wohneinheit gehören. Wichtig
ist hierbei, dass die Stellplätze einfach und barrierefrei erreichbar sind –
damit das Lastenfahrrad oder das Pedelec nicht erst über viele Treppenstufen in
den Keller geschleppt werden muss.
Auch für Altbauten brauchen wir eine gerechtere Stellplatzverordnung. Wie in
Baden-Württemberg sollen Eigentümer*innen von Altbauten das Recht erhalten, ihre
Stellplätze von Autostellplätzen in Fahrradstellplätze umzuwandeln. Wenn für
bestehende Gebäude eine Baugenehmigung erteilt wird, soll diese eine
Umwandlungspflicht beinhalten. Das heißt, eine festgelegte Anzahl von
Autostellplätzen muss in Fahrradstellplätze umgewandelt werden.
Darüber hinaus soll das Fahrrad auch unterwegs sicher und trocken untergebracht
sein. Dazu wollen wir an Bahnhöfen und anderen zentralen Orten kostenlose und
überdachte Stellplätze errichten. Wir unterstützen beispielsweise
Fahrradparkhäuser an innerstädtischen Regionalbahnhöfen.
Für den schnellen Einkauf oder den Besuch in der Stadt wollen wir in der
gesamten Innenstadt viele neue markierte Stellflächen für Fahrräder schaffen.
Auch für Lastenräder wird es sichere und ausreichend große Abstellflächen geben.
Den Platz dafür liefern Parkplätze für Autos, die wir Schritt für Schritt
umwidmen. Denn Fahrradstellplätze gehören auf die Straße und nicht auf den
Bürgersteig.
Transportieren: Die städtische Förderung für den Kauf von Lastenrädern wollen
wir verstetigen. Für Privatpersonen und Unternehmen wird dadurch ein Anreiz zum
Kauf gegeben. SWA-Rad und andere Anbieter bieten auch Lastenräder zum Verleih
an.
Diensträder in öffentlichen Einrichtungen: Anstatt Dienstwagen sollen
Arbeitgeber mit städtischer Beteiligung Diensträder stärker fördern und
Duschmöglichkeiten am Arbeitsplatz schaffen.
Mit Bus und Straßenbahn durch Augsburg – Wir bringen
Menschen autofrei von A nach B
Wir Grüne wollen es allen so einfach und so preiswert wie möglich machen, in
Augsburg ihr Ziel schnell, zuverlässig und bequem zu erreichen. Wir wollen
Menschen von A nach B bringen, keine Autos. Unser Ziel lautet: Mehr
Augsburger*innen fahren mit dem Bus oder der Tram, als mit dem eigenen Auto. Sie
sind klima- und umweltfreundlich unterwegs mit einem gut ausgebauten, modernen
und preiswerten Nahverkehr. Der öffentliche Nahverkehr soll kompromisslos
Vorrang haben und es soll eigene Gleiskörper für Trams geben.
Grüne Ziele für mehr öffentlichen Nahverkehr:
Öffentlicher Nahverkehr für 1 Euro am Tag: Zur Grünen Mobilitätswende gehört die
kostengünstige Nutzung von Bahn, Bus und Tram für alle, sowie die kostenfreie
Nutzung für Schülern, Studierenden und Auszubildenden und einkommensschwache
Menschen. Kostengünstig bedeutet für uns eine Nahverkehrsnutzung für maximal 365
Euro im Jahr - unabhängig davon, welches Ticket gekauft wird.
Mehr Flexibilität: Neben dem 365-Euro-Jahresticket soll es flexible Zeitkarten
geben. Dazu zählen das 24-Stunden-Ticket, das 7-Tages-Ticket und das 30-Tage-
Ticket. Kappungsgrenzen sorgen dafür, dass bei Erreichen eines Höchstpreises
keine weiteren Kosten entstehen.
Erreichbarkeit: In dicht besiedelten Gebieten soll von jeder Wohnung aus in
maximal 300 Meter Entfernung eine Haltestelle erreichbar sein.
Bahn: Wir setzen uns für neue Haltepunkte und Zugänge für Regionalbahnen ein, um
RB/RE als innerstädtisches Verkehrsmittel attraktiv zu machen. Dazu zählen zum
Beispiel folgende Haltepunkte: Hirblinger Straße, Fußballarena und
Spickel/Zoologischer Garten. Beim Ausbau von Bahnstrecken im Großraum Augsburg
setzen wir uns für einen Nahverkehr im 15-Minuten-Takt ein. Konkret soll dies
bei der Bahnverbindung in Richtung Dinkelscherben umgesetzt werden. Beim Ausbau
der Bahnstrecke Richtung Ulm machen wir uns für eine Lösung stark, die dem
Deutschland-Takt entspricht und eine Fahrzeit von Augsburg nach Ulm von unter 30
Minuten ermöglicht.
Tram: Wir Grüne wollen ein dichtes Straßenbahnnetz in Augsburg und über die
Stadtgrenzen hinaus, um mehr Menschen den komfortablen Umstieg auf den ÖPNV zu
ermöglichen. Wir setzen uns weiterhin für Tram-Verbindungen nach Königsbrunn,
Friedberg, Neusäß und Gersthofen ein. Sie sollen schnell realisiert werden,
ebenso wie die Verlängerungen der Tramlinien nach Haunstetten-Süd, nach
Hochzoll-Süd und in die Hammerschmiede, sowie der Bau der Linie 5 entlang der
Bürgermeister-Ackermann-Straße.
Wir Grüne wollen die Tram zurück auf die Maximilianstraße bringen, so dass wir
mit der Straßenbahn bequem die südliche Altstadt erreichen. Ebenso soll es eine
Straßenbahnlinie auf der Route Hauptbahnhof - Theater - Jakobervorstadt via
Karlstraße und Leonhardsberg geben. Alle Straßenbahnen sollen im echten Fünf-
Minuten-Takt fahren. Wo es möglich ist, wollen wir lärmschluckende, grüne Gleise
anlegen, so wie an den Gleisen auf dem Weg zur Universität Augsburg.
Bus: Wir lehnen den parallelen Busverkehr zur Regional-Bahn ab. Stattdessen
sollen Busse die Verbindung zum nächstgelegenen Bahnhalt herstellen und damit
den Anschluss in die Region sichern. Um die Region außerdem besser
anzuschließen, muss der Takt deutlich verdichtet werden. Um den Besucher- und
Pendlerverkehr aus dem Umland mit dem Auto zu reduzieren, setzen wir uns für
innovative Lösungen wie den Ecobus ein.
Nachtbusse fahren künftig immer, in sieben Nächten in der Woche, nutzbar mit den
Standardtarifen des AVV.
Zur Verbindung der Stadtteile fordern wir klimaneutrale Ringbuslinien. Dieses
ringförmige Busliniennetz soll das sternförmige Straßenbahnnetz ergänzen und für
eine Verkürzung der Fahrzeiten zwischen den Stadtteilen sorgen.
Einfach, klug und smart kombiniert – maßgeschneiderte
Mobilität
Wir Grüne wollen, dass Mobilität in Augsburg eine verbraucherfreundliche Einheit
wird. Wir wollen ein einfaches, kluges System erarbeiten, das die gesamte
Mobilitätskette erfasst. Wir führen alle Anbieter*innen im Augsburger
Mobilitätsnetz zusammen. Hier erfahren wir jederzeit, wie wir Bus, Bahn, Tram,
Carsharing, Bike-Sharing, Lastenfahrrad, Taxi, Mitfahrgelegenheit oder E-Bike am
besten miteinander kombinieren, um unser Ziel schnell zu erreichen oder unsere
Aufgabe optimal zu lösen. Sei es ein Wochenendeinkauf, ein Umzug oder der
kürzeste Weg quer durch die Stadt. Das System zeigt uns die beste Verbindung in
der gesamten Mobilitätskette an und bucht für uns alles Nötige.
Grüne Ziele für eine maßgeschneiderte Mobilität:
Augsburger Mobilitäts-App: Wir realisieren eine maßgeschneiderte Augsburger
Mobilitäts-App, die alle relevanten Mobilitätsangebote bündelt. Diese App soll
auf Klimafreundlichkeit ausgerichtet sein und die Klimabilanz der Wegstrecke
anzeigen.
Fahrradmitnahme im Regionalbus: Neben der technischen Umsetzung soll die
Kombination aus den Mobilitätsangeboten auch praktisch umgesetzt werden -
beispielsweise durch die Fahrradmitnahme im Regionalbus.
Barrierefreiheit: Alle Haltestelle sollen bis 2025 barrierefrei erreichbar sein. So können Menschen mit Gehbehinderung und Familien mit Kinderwagen leichter den Nahverkehr nutzen.
Mit PKW und LKW durch Augsburg – Depots und E-Mobilität –
Warenverkehr in Augsburg
Weniger PKW und LKW in Augsburg
Das eigene Auto ist für viele Städter längst zu unpraktisch und zu teuer
geworden. Die zeitgemäße, umweltfreundliche und preiswerte Lösung für schwere
Transporte oder weite Wege ist das Carsharing. Um den Ausstoß von Schadstoffen
in Augsburg minimal zu halten, wollen wir Grüne das Carsharing von Elektroautos.
Ganz Augsburg soll eine gut funktionierende klimaneutrale Carsharing-Flotte
erhalten. Dazu gehören Fahrzeuge mit Elektroantrieb, Bio-Erdgas und
Brennstoffzellen, damit wir emissionsfrei unterwegs sein können.
Zu einer autofreien, lebendigen Innenstadt gehören aber natürlich auch Läden,
Werkstätten, Restaurants und Cafés. Sie alle benötigen einen gut
funktionierenden, regelmäßigen Lieferservice. Das ist für alle Beteiligten eine
Herausforderung. Mit dieser Herausforderung wollen wir Grüne die Unternehmen und
Geschäfte nicht allein lassen. Deshalb gehört zu unserem Mobilitätskonzept auch
einen intensiver Dialog mit den Augsburger Geschäftsleuten. Wir können den
Lieferverkehr in autofreie Innenstädte mit intelligenter Logistik reduzieren.
Zur Verringerung des Lieferverkehrs auf der letzten Meile erarbeiten wir
intelligente Logistikkonzepte. Die Auslieferung von Standard-Lieferungen wird
beispielsweise gebündelt, sodass jede Straße pro Tag von nur einem
Lieferfahrzeug bedient wird.
Grüne Ziele für PKWs und LKWs in der Stadt:
Gegen den Bau einer Osttangente: Wir setzen uns gegen den Bau einer Osttangente
ein. Stattdessen soll das Güterverkehrszentrum genutzt werden, um den
Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Für den
Personenverkehr brauchen wir ein S-Bahn-Netz und neue Buslinien und keine
Stadtautobahn durch unseren Grüngürtel.
Carsharing ausbauen: Überall in der Stadt entstehen Stationen für eine
Carsharing-Flotte mit Elektro-Autos.
Schulstraßen ausbauen: Der Autoverkehr vor Schulen führt vor und nach
Schulbeginn zu gefährlichen Situationen. Deshalb führen wir die Schulstraße nach
dem Wiener Modell ein. An Schultagen gilt hier 30 Minuten vor Schulbeginn ein
Fahrverbot für Kfz und der Straßenabschnitt wird für den motorisierten
Individualverkehr gesperrt.
Verkehrskonzepte an allen Verkehrsteilnehmer*innen ausrichten: Bei Baumaßnahmen
und Umbauten werden wir uns nicht ausschließlich an den Zahlen für den
motorisierten Individualverkehr orientieren, sondern gleichberechtigt alle
Mobilitätsformen berücksichtigen - also Radfahrer*innen, Fußgänger*ìnnen und den
öffentlichen Nahverkehr. Nur so erhalten wir leistungsfähige Knotenpunkten und
Kreuzungen, die den Interessen aller Stadtbewohner*innen entsprechen.
Lade-Infrastruktur für E-Mobilität ausbauen: Die Lade-Infrastruktur für Elektro-
Fahrzeuge soll ausgebaut werden. Auch hier wollen wir, dass die öffentliche Hand
mit gutem Beispiel vorangeht und kommunale Arbeitgeber Ladesäulen bereitstellen.
Runder Tisch für eine autofreie Innenstadt: Wir wollen uns mit allen Beteiligten
an einen runden Tisch setzen und Lösungen erarbeiten, wie wir die autofreie
Innenstadt Schritt für Schritt umsetzen.
Mikrodepots aufbauen: Für geringere Liefermengen werden Mikrodepots aufgebaut.
Ein dezentrales Mikrodepot ist ein Lager für einen oder mehrere Betriebe. Es
befindet sich in der Nähe des Unternehmens und enthält alle wichtigen Dinge, die
der Betrieb schnell benötigen könnte. Von hier aus kann per Lastenfahrrad in
wenigen Minuten das Unternehmen erreicht und so der aktuelle Bedarf gestillt
werden.
Zentrale Paket-Stationen aufbauen: Das klassische Päckchen, das von außerhalb
kommt, wird nicht mehr einzeln vom LKW ausgeliefert, sondern in einer zentralen
Paket-Station gelagert und kann dort Tag und Nacht abgeholt werden.
Lastenradförderung für Betriebe: Wir Grüne wollen die Lastenfahrradförderung für
Betriebe ausbauen.
Lärmaktionsplanung weiterentwickeln: Der Lärmaktionsplan der Stadt muss die
Lärmbrennpunkte vor allem an verkehrsreichen Straßen konsequent abbauen. Unter
anderem durch Reduzierung von Geschwindigkeit und Verkehrsaufkommen.
Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 30 km/h müssen die Regel sein.
Die Straße(n) im Blick haben: Alle Augsburger*innen sollten sichergehen können,
dass die in ihrer Straße geltenden Tempolimits und Verkehrsregeln auch
eingehalten werden. Einen entscheidenden Beitrag dazu leisten eine regelmäßige
Verkehrsüberwachung sowie intelligente Messsysteme zur Einhaltung von
Geschwindigkeitsvorgaben. Die Stadt sollte dafür mehr Personal, Ressourcen und
moderne Technik zur Verfügung gestellt bekommen. Bürger*innen sollten Straßen
und Gebiete, in denen besonders häufig Geschwindigkeitsverstöße auftreten,
einfach und effektiv melden können und bei zukünftigen Planungen zur
Verbesserung der Verkehrssituation vor Ort miteingebunden werden.
Menschengerechte Mobilität – wer bezahlt es?
Grüne Ziele für eine menschengerechte Mobilität:
Wir Grüne streben eine Kombination aus mehreren Maßnahmen an, um unsere Stadt
den Menschen zurückzugeben. Das Geld, das die Stadt Augsburg derzeit in den
Erhalt und den Ausbau der Straßen steckt, soll anders verteilt werden. Nicht
mehr die autogerechte Stadt steht im Vordergrund, sondern die menschengerechte
Stadt, also die grüne Umweltstadt. Das bedeutet nicht, dass wir komplett auf das
Transportmittel Auto verzichten. Es heißt nur, dass die Finanzen zugunsten von
Fahrradwegen, breiteren Fußgängerwegen, mehr E-Mobilität, mehr E-Carsharing-
Plätzen oder mehr Bikesharing umverteilt werden.
Um mehr Gelder für unsere Form der Mobilität zu haben, fordern wir langfristig
die Einführung einer Nahverkehrsabgabe. Alle, die mit einem benzin- oder
dieselbetriebenen Fahrzeug in die Stadt fahren, müssen eine nutzungs- und
schadstoffabhängige Abgabe leisten. Außerdem soll Parken teurer werden. Während
der Preis für ein Einzelticket des AVV seit 2002 um mindestens 61% gestiegen
ist, gab es bei Parkgebühren im öffentlichen Raum im selben Zeitraum genau eine
Preiserhöhung. Da jedoch auch die Semmeltaste eingeführt wurde, sind die
Einahmen der Stadt aus Parkgebühren sogar gesunken! Um dieses Ungleichgewicht zu
stoppen, wollen wir die Parkpreise angemessen erhöhen und die Semmeltaste
abschaffen. So wird viel Geld für Bus und Bahn frei.
Zusammenfassung: Unterwegs in Augsburg – Grüne Ziele
Autofreie Innenstadt: Wir Grüne wollen die Umweltstadt der Zukunft hier bei uns
in Augsburg realisieren. Jetzt! Dort, wo keine Autos fahren ist es sauberer,
ruhiger und leerer.
Plätze sind wieder für alle da und werden zu „Shared Places“. So wird Augsburg
lebenswerter.
Fahrrad First: Wir wollen ein enges Netz aus gut ausgebauten Fahrradstraßen
anlegen, auf denen wir gefahrlos unterwegs sein können. Wir schaffen außerdem
genug Stellplätze und Parkhäuser für Fahrräder.
Zu Fuß unterwegs: Wir wollen eine*n Fußgänger-Beauftragte*n in der
Stadtverwaltung. Intelligente Ampelschaltungen ermöglichen es den
Fußgänger*innen, große Straßen in einem Zug zu überqueren.
Mit 365 Euro im ÖPNV durchs Jahr: Wir Grünen wollen, dass sich alle
gleichberechtigt, frei und sorglos in unserer Stadt fortbewegen können. Für alle
Augsburger*innen entwickeln wir einen starken, schnellen und preiswerten
öffentlichen Nahverkehr – für maximal 365 Euro im Jahr.
Smart kombiniert: Wie komme ich umweltfreundlich mit Bus, Tram oder Bahn,
Carsharing, Fahrrad, E-Mobilität oder Bikesharing ans Ziel? Das Grüne
Mobilitätsnetz ermittelt individuell die optimale Strecke und die
umweltfreundlichste Kombination.
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