Kapitel: | Augsburg, die Stadt der 300.000 Chancen |
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Antragsteller*in: | Sebastian Heß (KV Augsburg-Stadt) |
Status: | Zurückgezogen |
Eingereicht: | 07.11.2019, 01:40 |
Ä11 zu A6NEU12: Augsburg, die Stadt der 300.000 Chancen
Text
Von Zeile 126 bis 128:
konstruktiven, transparenten Dialog. In dieser frühen Phase sprechen Architekt*innen, Lehrer*innen, ElternElternvertreter und Schüler*innen miteinander und profitieren vom Wissen und von der Erfahrung der anderen. Damit keine gute Idee
Gerecht – würdevoll – selbstbestimmt
300.000 Chancen – das ist für uns nicht nur eine Überschrift – das ist unsere
politische Überzeugung. Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch, genauer
gesagt 300.000 Augsburgerinnen und Augsburger. Wir wollen für sie alle die
gleichen Chancen: Von Anfang an bis zum Ende ihres Lebens - in allen
Lebenslagen: Wenn das Leben sie aus der Bahn wirft, wenn der Alltag anstrengend,
das Geld knapp oder die Last durch Krankheit und Einsamkeit schwer zu tragen
ist.
Wir wollen eine soziale Stadt, in der es egal ist, ob ein Kind aus Oberhausen
oder dem Bismarckviertel kommt. Einer Stadt, in der es egal ist, ob die Mutter
Ärztin oder Arbeiterin ist. Weil die Krippen, Kitas, Jugendtreffs und
Ganztagsschulen überall die gleichen Chancen bieten. Weil genügend Pädagog*innen
da sind. Und weil die gesamte Schulfamilie, also Eltern, Kinder und
Pädagog*innen mitredet, mitbestimmt und mitgestaltet. Schule ist für uns nicht
ausschließlich ein Lernort, sondern auch ein Lebensort. Wir gestalten die Schule
der Zukunft. Das ist unser Ziel.
Wir wollen eine Stadt, in der Menschen gerne als Familie zusammenleben und
füreinander Verantwortung übernehmen. Der Ausbau der Kinderbetreuung ist
deswegen wichtig, um den Eltern Entscheidungsfreiheit und den Kindern
Bildungschancen zu eröffnen. Mindestens genauso groß ist der Wunsch von Eltern
und Kindern nach mehr Zeit für Familie, mehr Zeit füreinander. Die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf ist deshalb immer auch eine Herausforderung. Wir Grünen
wollen nicht die marktkonforme Familie, wir wollen eine familienfreundliche
Arbeitswelt!
Wir wollen eine Stadt, die Menschen in Not nicht allein lässt. Deshalb
unterstützen und fördern wir Einrichtungen und Projekte, die Hilfen am besten
ohne viel Bürokratie anbieten. Vor Ort, also im Quartier, wollen wir
nachbarschaftliche Strukturen schaffen, die als Anlaufstellen für die Fragen des
Alltags dienen. Um den vielfältigen Anliegen der Augsburger*innen gerecht zu
werden, wollen wir den sozialen und beratenden Einrichtungen ausreichend
Personal zur Verfügung stellen, sodass jede*r die optimale Unterstützung erhält.
Wir wollen eine würdevolle Stadt, in der Menschen, die keine Wohnung oder keine
Arbeit mehr haben, Rat, Obdach und Hilfe bekommen. Wo Menschen, die durch ihre
Sucht aus der Bahn geworfen wurden, einen Anlaufpunkt und Hilfe finden. Und wo
gute Gesundheit keine Frage des Geldbeutels ist.
Wir wollen das Unmögliche? Nein, wir wollen das Machbare realisieren. Unsere
Politik rückt die Menschen in den Mittelpunkt. Wir wollen auf keinen der 300.000
Augsburger*innen verzichten. Wir brauchen sie alle, wenn die soziale Stadt
gelingen soll. Wir wollen gleiche Chancen für alle – von Anfang an. Ohne Wenn
und Aber.
Bildung: Gleiche Chancen für alle - von Anfang an
Gute und gerechte Bildung ist das Wichtigste, das wir unseren Kindern mit auf
den Weg geben können – für sie selbst und für das Wohlergehen aller Menschen in
Augsburg. Denn Bildung ist nicht nur der Grundstein für ein selbstbestimmtes
Leben in Selbstverantwortung, für Teilhabe und die freie Entfaltung der
Persönlichkeit, sondern auch ein Beitrag zum sozialen Frieden.
Bildung eröffnet schon in frühester Kindheit Perspektiven und Chancen
Damit alle Kinder von Anfang an gleich gute Startchancen haben, kommt der
frühkindlichen Bildung und somit den Betreuungseinrichtungen wie Krippen,
Kindergärten, Kindertagesstätten und Tagespflege eine große Bedeutung zu. Wir
brauchen und wollen deshalb für jedes Kind einen guten Betreuungsplatz. Das
heißt, wir wollen ausreichende, für die Familien möglichst passgenaue und
wohnortnahe Betreuungseinrichtungen. Genauso wichtig ist uns die Qualität dieser
frühkindlichen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen.
Grüne Ziele für unsere Kitas:
Jährliche Bedarfsplanung: Wir wollen, dass die Bedarfsplanung jährlich
fortgeschrieben wird. Damit wollen wir gewährleisten, dass wir nicht plötzlich
feststellen müssen, dass viele Betreuungsplätze in unserer Stadt fehlen.
Digitale zentrale Anmeldeplattform: Wir wollen, dass endlich auch in Augsburg
eine digitale Anmeldeplattform für die Betreuungsangebote eingerichtet wird. Das
jeweilige Bewerben bei einzelnen Kitas führt zu Doppelanmeldungen, Bevorzugungen
einzelner und ist nicht zeitgemäß.
Eine adäquate Ausstattung der Einrichtungen: Um eine bessere Chancengleichheit
unter den Einrichtungen in den verschiedenen Stadtquartieren herzustellen,
wollen wir eine bedarfsorientierte Budgetierung. Das heißt, dass Einrichtungen,
die vorwiegend von Kindern mit individuellem Unterstützungsbedarf besucht
werden, mehr Mittel erhalten. Damit können sie dann Zusatzangebote einführen und
zusätzliches pädagogisches Personal einstellen.
Fachkräfte: Wir brauchen mehr und besser bezahlte Erzieher*innen sowie
qualifizierte Tagesmütter und -väter. Wir unterstützen das städtisches Konzept
zur Personalgewinnung, -entwicklung und -pflege, das weiterentwickelt werden
muss. Ebenso unterstützen wir Konzepte, wie eine Bezahlung während der
Ausbildung, um den Erzieher*innenberuf wieder attraktiver zu machen.
Kindertagesstätten: Wir wollen gute und ausreichend Krippen und Kindergärten.
Dafür ist es nötig, dass die Gebäude saniert, Außenanlagen hergerichtet und auch
neue Kitas gebaut werden, um den Bedarf an Betreuungsplätzen zu decken.
Task force Kita ausbauen: Wir brauchen in Augsburg weitere Kita-Plätze und
Plätze für Schulkindbetreuung. Die Bedarfe hierfür sind klar vorhanden. Wir
wollen, dass die Kita Task force daher nicht nur für die Suche nach neuen sowie
nach möglicherweise zu erweiternden Kita-Standorten zuständig ist. Wir wollen,
dass die Task force gerade auch bei der Umsetzung unterstützt, integriert plant
und steuert.
Waldkitas fördern:
Wir begrüßen es, wenn Kinder schon in frühem Alter mit der Natur in Kontakt
kommen. Das ist gut für
die Gesundheit und stärkt die Verbindung mit der Natur. Wir wollen bürokratische
Hürden abbauen, bestehende Waldkitas unterstützen und die Gründung weiterer
Waldkitas fördern.
Elterninitiativen unterstützen und Vielfalt sicherstellen: Wir stehen für eine
Trägervielfalt und Vielfalt an pädagogischen Konzepten. Wir wollen die Eltern,
die eigene Betreuungsangebote aufbauen wollen, mit Beratungsangeboten
unterstützen und ihnen das Gründen von eigenen Einrichtungen erleichtern.
Schulen als Lebens- und Lernräume
Die Gesellschaft ist im Wandel. Auch Schulen werden sich in Zukunft weiter
verändern. Weg vom Frontalunterricht, hin zu einem stärkeren Miteinander der
Schulgemeinschaft. Weg von einem Lernen im Gleichtakt zu einem Unterricht, der
jedem und jeder eine gerechte Chance gibt. Weg von Kreide und Buch und hin zu
modernen Medien. Weg von endlosen Fluren und ungenutzten Räumen, hin zu einem
Lern- und Lebensort, der sich gegenüber dem Quartier öffnet. Wir Grüne wollen
diesen Prozess bewusst gestalten.
Architektur und Pädagogik im Dialog
Viele der 70 Schulen im Augsburger Stadtgebiet sind sanierungsbedürftig. Dabei
gleicht keine Baumaßnahme der anderen. Neben der reinen Sanierung ist oft auch
eine Modernisierung der Gebäude oder ein Neubau nötig. Bei manchen Schulen
müssen Räume für den Ganztag geschaffen werden, andere Schulen öffnen sich für
Inklusion, bei dritten fehlen Ruheräume oder der Pausenhof muss vergrößert
werden. Zudem steht die Digitalisierung der Schulen an. Jedes Vorhaben hat
spezielle Voraussetzungen, die man berücksichtigen muss. Aber manche Dinge
bleiben einfach immer gleich. Ob Neubau, Umbau oder Ausbau: Es gibt immer
Vorgaben für Brandschutz und Sicherheit, für Barrierefreiheit, für Pausenhöfe
oder Sanitäranlagen.
„Phase 0“ ist die frühe Planungsphase beim Bau eines Gebäudes. Hier werden die
Weichen dafür gestellt, wie ein Haus, eine Schule oder ein Büro geplant und
später mit Leben gefüllt wird. Dieser Zeitpunkt ist entscheidend dafür, ob ein
Gebäude später für die Nutzer*innen tatsächlich funktioniert und zeitgemäßes
Lernen und Arbeiten stattfindet. Aktuell gibt es noch keine verbindlichen
Vorgaben darüber, ob und wie diejenigen, die eine Schule bauen, und diejenigen,
die sie nutzen, miteinander in Dialog treten. Und es gibt keinen pädagogisch und
architektonisch fundierten Orientierungsrahmen für unsere Schulen der Zukunft.
Genau bei diesen planerischen, pädagogischen und architektonischen Aufgaben
setzen wir Grüne an. Das wollen wir Grüne ändern.
Grüne Ziele für die architektonische Planung von Schulen:
Planung mit Beteiligung und Dialog: Wir Grüne entwickeln einen zeitgemäßen Plan
für die “Phase 0” beim Schulbau. Mit Vorgaben und einzelnen Schritten für einen
konstruktiven, transparenten Dialog. In dieser frühen Phase sprechen
Architekt*innen, Lehrer*innen, ElternElternvertreter und Schüler*innen miteinander und
profitieren vom Wissen und von der Erfahrung der anderen. Damit keine gute Idee
verloren geht! Das macht die Abläufe effektiver und es stärkt die Identifikation
aller Beteiligten mit dem Lern- und Lebensort Schule.
Planung mit zukunftsweisender Pädagogik: Wir Grüne wollen die baulichen
Investitionen an unseren Schulen im Sinne einer zeitgemäßen und
zukunftsweisenden Pädagogik einsetzen. Schulgebäude geben als “Häuser des
Lernen” unterschiedlichen Lehr- und Lernumgebungen Raum und entwickeln sich zum
Lern- und Lebensort inmitten des Quartiers. Eine Richtlinie zum Schulbau macht
dabei klar, wohin die qualitative Reise in Augsburg gehen soll.
Kommunale Schulbaurichtlinie: Wir wollen das Rad nicht immer wieder neu
erfinden. Wir entwickeln stattdessen eine zeitgemäße kommunale
Schulbaurichtlinie. Eine Richtlinie vereinfacht hier, was einfacher gemacht
werden kann, verkürzt Planungszeiten und schont die Ressourcen. Sie enthält aber
zugleich auch qualitative Leitlinien. Dieses Augsburger Rahmenkonzept dient dann
als Orientierung und Leitfaden für den Schulbau. Es bietet aber auch weiterhin
genug Flexibilität, um individuellen Bedürfnissen und speziellen Voraussetzungen
der jeweiligen Schulen nachzukommen.
Sanierungsprogramm fortsetzen: Selbstverständlich muss die Sanierung,
Erweiterung und der Neubau von Schulgebäuden in Augsburg weitergehen. Denn
Bildung schafft Zukunft.
Planlos war gestern - Bildungsentwicklungsplanung
Heute schon an morgen denken und nicht immer dem Gestern hinterher arbeiten – so
wollen wir eine zukunftsfähige, moderne Bildungslandschaft für Augsburg
gestalten. Unsere Stadt verändert sich stetig und das hat auch Auswirkungen auf
die Schullandschaft und den Betreuungsbedarf an Kindertagesstätten und Schulen.
Es ist unsere Aufgabe als Politiker*innen, auf diese Veränderungen rechtzeitig
und umfassend zu reagieren.
Wir Grüne brauchen dazu keine Kristallkugel, die uns die Zukunft voraussagt. Wir
haben etwas Besseres: wir brauchen in Augsburg eine Schulentwicklungsplanung und
führen diese mit der Jugendhilfeplanung in einer integrierten
Bildungsentwicklungsplanung zusammen. Damit haben wir ein effektives Instrument
an der Hand, mit dem wir Kräfte bündeln und ganzheitlich handeln können -
zugunsten der Kinder, jungen Menschen und ihrer Familien. So bewältigen wir
zukünftige Herausforderungen reibungslos. Die Werkzeuge dafür sind da. Wir
wollen sie nutzen!
Grüne Ziele für eine geplante Bildungsentwicklung:
Integrierte Bildungsentwicklungsplanung: Hinter diesem Bandwurm-Begriff steckt
eine einfache Idee: Uns stehen in der Schul- und Jugendhilfeplanung genug
Informationen und viele kompetente Bildungsakteure zur Verfügung, um die Zukunft
unserer Kinder vorausschauend zu planen und um alle mitzunehmen. Wir wollen
diese Informationen und Kräfte zusammenführen und ihre Aktivitäten miteinander
koordinieren. Damit wir rechtzeitig auf zukünftigen Bedarf reagieren können.
Langfristige Mittelplanung: Wir ermitteln langfristig wieviel Geld wird nötig
sein, wie viele Räume, welche Maßnahmen, Sachmittel und pädagogische Kräfte
brauchen wir, um allen Kindern und Jugendlichen die besten Voraussetzungen in
der Bildung zu verschaffen, um die Digitalisierung zu bewältigen, die
Medienkompetenz zu steigern, um Inklusion zu ermöglichen und um moderne
Bildungskonzepte umzusetzen.
Vom Lernort zum Lebensort
Kinder sind neugierig, sie wollen alles wissen und entdecken. Sie lernen von
klein auf und das wollen wir unterstützen. In den ersten Lebensjahren werden die
Weichen dafür gestellt, wie sich der Lernweg und damit auch der Lebensweg eines
Menschen weiterentwickelt. Hat ein Kind Zugang zu Wissen und Bildung? Fördert
das Umfeld Kreativität, soziale Kompetenzen und den Umgang mit anderen? Werden
Stärken und Interessen eines Kindes gesehen und unterstützt? All diese
Voraussetzungen sind bekannt, dennoch nimmt die Kluft in den Bildungsverläufen
junger Menschen zu. Sie hängt in hohem Maße davon ab, was nach dem
Vormittagsunterricht an der Schule passiert. Ob Kinder dann Zugang zu guter
Förderung haben, oder ob sie nur „aufbewahrt“ werden.
Grüne Ziele für gute Lernorte:
Qualitatives Rahmenkonzept: Wir Grüne wollen die Schulkindbetreuung in Augsburg
mit einem qualitativen Rahmenkonzept voranbringen, damit mehr Kinder eine
qualitativ wertvolle pädagogische Betreuung erhalten - und das den ganzen Tag
lang. Dies wollen wir zusammen mit Kooperationspartner*innen aus den
Stadtvierteln erreichen, allen voran natürlich mit der engen Verzahnung von
Schule und Jugendhilfe. Denn es geht nicht nur darum, ausreichend Plätze zur
Verfügung zu stellen. Es geht auch darum, qualitativ gute Betreuung in unserer
Stadt zu haben, verlässliche und bedarfsorientierte Bildungs- und
Betreuungsangebote bereit zu stellen und damit einen Beitrag zur Vereinbarkeit
von Beruf und Familie für Eltern sowie für mehr Bildungsgerechtigkeit und
Teilhabe zu leisten.
Für jede*n das Richtige statt für alle das Gleiche – die
bedarfsorientierte Schulfinanzierung
Oftmals hängen Migrationsgeschichte, Arbeitslosenquote und Bildungskarriere eng
zusammen – zahlreiche Studien belegen dies. Wir Grüne nutzen vorhandene
Erfahrungen und statistisches Wissen und bringen Unterstützung dorthin, wo man
sie braucht.
Soziale Gerechtigkeit ist unser Grundwert, daher ist die gerechte Teilhabe Aller
die Leitidee unseres bildungspolitischen Handelns. Wir wollen eine Schule, die
allen Kindern in ihren Unterschiedlichkeiten, Besonderheiten und Stärken gerecht
wird und ihre Potenziale fördert. Schulerfolg darf weder von den finanziellen
Möglichkeiten noch von der sozialen Herkunft der Eltern abhängen, daher wollen
wir eine bedarfsorientierte Schulfinanzierung.
Grüne Ziele für eine gerechte Verteilung der Mittel:
Bedarfsorientierte Finanzierung: Ob Bergheim, Oberhausen oder Pfersee:
Verschiedene Stadtteile haben andere soziale Zusammensetzungen, die sich
natürlich auch an den Schulen widerspiegeln. Um den Kindern und Jugendlichen
überall in Augsburg gleich gute Chancen zu ermöglichen, schauen wir uns an, wo
es welche Bedürfnisse gibt und richten die Unterstützung danach aus. Das wird
auch „bedarfsorientierte Schulfinanzierung“ oder „bedarfsorientierte
Ressourcenverteilung“ genannt. So kommt die Hilfe da an, wo sie gebraucht wird.
Bildung gemeinsam verantworten
Bildung ist mehr als Schule und mehr als Frontalunterricht an der Tafel. Bildung
findet neben Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen zum Beispiel auch in der
Familie und in Peergroups, in Büchereien und Museen, im Jugendtreff, auf dem
Spielplatz oder durch Medien statt. Unterschiedlichste Professionen leisten
ihren Beitrag: Erzieher*innen, Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen,
Heilpädagog*innen, Psycholog*innen, aber auch Kulturschaffende, Initiativen der
Umweltbildung, Sportvereine und vieles mehr.
Viele Bildungsakteure, Bildungsinitiativen und Bildungsorte in Augsburg tragen
dazu bei, allen Menschen, insbesondere aber Kindern und Jugendlichen, in unserer
Stadt Teilhabe und Chancen zu ermöglichen. Wir Grüne wollen in Augsburg unsere
kommunale Bildungslandschaft stärken und sie weiter mit Leben füllen. Wir wollen
noch viel stärker Brücken zwischen schulischen und außerschulischen, zwischen
formaler, informeller und non-formaler Bildung bauen. Wir wollen Bildungsorte zu
anderen Bildungsakteuren und ins Quartier öffnen.
Grüne Ziele für eine ganzheitliche Bildung:
Zusammen geht es besser: Für unsere Kinder, für junge Menschen und Familien
vernetzen wir Kindergarten, Schule, Familie, Jugendarbeit, Kinder- und
Jugendhilfe, Familienbildung, Träger*innen der kulturellen Bildung, der
Umweltbildung und des Sports miteinander.
Familienbildung und Elternarbeit: Kindertagesstätten und Schulen sind auch Orte,
an denen Eltern sich treffen und austauschen, sich informieren und sich beraten
lassen. Wir begrüßen Elterncafes in Krippen und Kindergärten, Projekte wie
Stadtteilmütter in Kitas und Grundschulen und den Ausbau der
Familienstützpunkte.
Frühe Hilfen: Wir wollen Familien bereits während der Schwangerschaft und nach
der Geburt unterstützen. Daher wollen wir Programme wie “Willkommen Augsburger
Kinder” und “Frühe Hilfen und Koordinierter Kinderschutz” sichern und ausbauen.
Mehr Fachkräfte: Bildung, Betreuung und Beratung von Kindern, Jugendlichen und
ihren Familien erfordern erhebliche Anstrengungen. Daher wollen wir nicht nur
mehr Lehrkräfte und mehr Erzieher*innen, sondern auch andere pädagogische
Fachkräfte, wie (Schul-)Sozialarbeiter*innen, (Schul)Psycholog*innen sowie
Heilerziehungkräfte.
Umweltbildungsrichtlinien endlich einhalten: Seit 2003 müssen bayerische Schulen
Koordinationsteams für Umwelt und Nachhaltigkeit bilden. Viele Augsburger
Schulen haben aktuell keine solche Teams und die schulische Umweltbildung bleibt
trotz einer erstarkenden Klimabewegung auch in Augsburg hinter ihren
Möglichkeiten zurück.
Lehrer entlasten: Lehrer*innen arbeiten hauptsächlich allein. Das ist
anstrengend und nicht effektiv. Wir wollen Plattformen wie den Augsburger
Begabungstag fördern und weitere schaffen.
Lernen auch nach der Schule – Jugend braucht Räume
In den Jugendhäusern, in der offenen und verbandlichen Jugendarbeit haben
Jugendliche niederschwellige Bildungs- und Freizeitangebote. Diese Freiräume
müssen erweitert und ausgebaut werden. In Konflikten schafft die
Streetworkarbeit gegenseitiges Verständnis zwischen Nachbarschaft und jungen
Augsburgerinnen und Augsburgern.
Grüne Ziele für die Jugendarbeit:
Raum schaffen: Die zu städtischen Gebäuden gehörende Freiflächen –
beispielsweise an Schulen - müssen auch außerhalb der Öffnungszeiten zur
Verfügung stehen.
Sanierung der Jugendhäuser: Wir Grüne wollen die begonnene Sanierung der
Jugendhäuser fortsetzen. Neben der baulichen Sanierung muss immer auch die
konzeptionelle Neuausrichtung bedacht werden. Die stärkere Vernetzung mit
anderen Bildungsträgern auf Grund der Ausweitung der Ganztagsbetreuung bleibt
eine Herausforderung.
Jugendzentren in jedem Stadtteil: Um es allen Jugendlichen Augsburgs
gleichermaßen zu ermöglichen, von der in Jugendzentren geleisteten
außerschulischen Bildungsarbeit zu profitieren, arbeiten wir Grüne darauf hin,
dass es künftig in jedem Augsburger Stadtteil ein Jugendzentrum gibt. Wir wollen
die Angebotspalette und die Verbindung mit dem Stadtteil fördern und mehr
Angebote und offene Treffzeiten für Eltern und Kleinkinder anbieten.
Streetwork weiter ausbauen: Wir setzen uns für den Ausbau der Streetwork ein, um
eine noch stärkere pädagogische Begleitung anbieten zu können.
So geht Zukunft: Das können Bildungsorte leisten
Wir Grüne wollen mit konkreten politischen Maßnahmen, wie der oben beschriebenen
bedarfsorientierten Schulfinanzierung, der kommunalen Schulbaurichtlinie oder
der Bildungsentwicklungsplanung den Rahmen für eine Schule von Morgen schaffen.
Wir sind überzeugt davon, dass unsere Bildungsorte viel leisten und zu
Lebensorten werden können. Deshalb streben wir ein Bildungssystem an, in dem
Werte wie Teilhabe, Beteiligung, Inklusion, interkulturelle Kompetenz,
kulturelle Bildung, Prävention und Nachhaltigkeit, Gendersensibilität zusätzlich
gestärkt werden.
Grüne Ziele für unsere Bildungsorte:
Teilhabe: Demokratische Prozesse erlernt man am besten, wenn man sie selbst
erlebt. Dabei sein ist also buchstäblich alles, um die nötigen Kompetenzen zu
erlangen und die Zukunft aktiv und eigenverantwortlich mitzugestalten. Daher
sollten auch Kinder mit körperlichen und geistigen Einschränkungen
gleichberechtigt am Unterricht teilnehmen können.
Beteiligung: Einmischen erwünscht! Wir hören auf die Expertise von Lernenden,
Lehrenden und Eltern. Wir setzen auf gemeinsames Engagement für unsere Kinder.
Das schweißt zusammen und stärkt die sozialen Bindungen.
Inklusion: Respekt und Wertschätzung gegenüber der gesamten Vielfalt der Kinder
und jungen Menschen sowie Miteinander und voneinander lernen lautet unser Ziel
für Augsburgs Schulen, Hochschulen und weitere Bildungsorte. Wir wollen darin
unterstützen, mit der Verschiedenheit unserer Kinder und Jugendlichen
konstruktiv umzugehen, gemischte Teams aufzubauen, Coachings und Fortbildungen
anzubieten, inklusive Angebote (wie im Ferienprogramm) zu gestalten. Unsere
Bildungsorte müssen zudem behindertengerecht (um)gebaut werden.
Interkulturelle Kompetenz: Die Vielfalt unserer Stadtgesellschaft spiegelt sich
natürlich auch in Kindergärten und Grundschulen wider. Das ist eine riesige
Chance, interkulturelle Kompetenzen zu schulen, zu stärken und zu fördern.
Natürlich müssen die pädagogischen Fachkräfte entsprechend vorbereitet sein.
Dafür setzen wir uns ein.
Kulturelle Bildung: Kunst und Kultur kennenzulernen, zu verstehen und selbst zu
gestalten fördert Talente und stärkt die Persönlichkeit und Identität aller
Kindern und Jugendlichen. Wir setzen uns dafür ein, die kulturelle Bildung in
Augsburg zu verbessern und zu verstetigen. Dazu werden wir eine Leitlinie zur
kulturellen Bildung entwickeln.
Nachhaltigkeit: Wer früh an die Zusammenhänge von Ökologie, Umwelt, Klimaschutz
und sozialer Verantwortung herangeführt wird, kann leichter nachhaltiges und
klimagerechtes Verhalten in seinem Leben umsetzen. Soziales Engagement zu
fördern ist eine Investition in die Zukunft, in eine Gemeinschaft der
Bürger*innen, die sich mit gegenseitigem Respekt begegnen.
Prävention: Die Gesundheit fördern durch ökologisch und regional erzeugte
Produkte und gleichzeitig das Bewusstsein dafür schaffen, welchen Wert gesundes
Essen hat – dafür können Bildungsorte sensibilisieren. Was ist Sucht? Warum ist
Bewegung gut für mich? Gute Bildungsorte klären zu diesen Themen auf, machen
Angebote und sorgen vor.
Digital: Der Umgang mit Medien bestimmt das Leben. Medienbildung in und
außerhalb der Schule muss abgestimmt werden und das Medienbildungskonzept
konsequent fortgeschrieben und umgesetzt werden.
Gendersensibilität: Mädchen und Jungen haben unterschiedliche Interessen und
Bedarfe. Hierauf muss auch in unseren Bildungsorten reagiert werden. Wir wollen
mehr (interkulturelle) Mädchenarbeit. Denn Mädchen brauchen Räume und Angebote,
die Mädchen in ihrem Selbstbewusstsein stärken und in denen auch
Geschlechterstereotypen und strukturelle Ungleichheiten thematisiert und
hinterfragt werden können.
Hochschulen, Aus- und Weiterbildung –
lebenslanges Lernen in Augsburg
Universität, Hochschule und Aus- und Weiterbildungsinstitute sind wichtig für
das Leben in Augsburg. Sie ermöglichen der Industrie vor Ort, die dringend
gesuchten Fachkräfte zu finden. Forschung, Innovation und Know-How sind zudem
Grundlage für die Augsburger Start-up-Kultur, also die Gründung neuer Firmen.
Das heutige Leben erfordert, dass wir ein Leben lang lernen. Dafür brauchen wir
diese Institutionen. Sie bereichern die Stadtgesellschaft und erhöhen die
Attraktivität der Stadt, besonders für junge Menschen.
Grüne Ziele für die Weiterbildung
Orientierung für Ausbildung und Studium: Viele junge Menschen haben nach dem
Schulabschluss noch keine Entscheidung für eine anschließende Berufsausbildung
oder ein Studium getroffen. Durch eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Schulen
und Hochschule, Universität oder Ausbildungsinstituten kann jungen Menschen eine
bessere Orientierung gegeben und Abbrecherquoten verringert werden. Wir wollen
diese Zusammenarbeit fördern.
Entwicklungspläne der Hochschulen unterstützen: Wegen des Fachkräftemangels wird
auch von der Industrie in Augsburg gewünscht, dass Hochschule und Universität
mehr Menschen vor Ort ausbildet. Zudem braucht es neue Studiengänge, die die
Menschen für morgen gezielt ausbilden. Wir wollen die Hochschulen von
städtischer Seite her unterstützen, indem wir uns im Falle von
Erweiterungsplänen für Räume für den Hochschulbetrieb und auch für den Wohnraum
für Studierende einsetzen.
Transfer in die Stadtgesellschaft: An der Hochschule und der Universität gibt es
zahlreiche Expertinnen und Experten, innovative Forschung und ein reges
studentisches Leben. Dies kann auch die Stadt bereichern. Wir setzen uns deshalb
für Kooperationsprojekte mit vielfältigen Formaten ein, sei es Ausstellung,
Performance oder Diskussionsforum.
Inklusive Gesellschaft – das sind wir Alle
Barrierefreiheit ist mehr als abgesenkte Bordsteine. Wir Grüne wollen ein
Bewusstsein dafür schaffen, dass Barrierefreiheit eine Qualität für alle ist und
das Leben in einer Stadt für alle besser macht. Deshalb sollten alle Straßen,
Plätze und Wege in Augsburg, aber auch öffentliche Verkehrsmittel,
Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen, Museen oder Freizeiteinrichtungen
barrierefrei sein. Es geht aber nicht nur um den Abbau baulicher Hindernisse,
sondern um weniger kommunikative oder soziale Barrieren. Deshalb ist uns die
Beteiligung von Menschen mit Behinderung als Expert*innen in eigener Sache
besonders wichtig.
In einer inklusiven Gesellschaft werden auch geistig und psychisch Kranke
gleichwertig behandelt und finden ausreichend und leicht Hilfe.
Seit 2019, also zehn Jahre nach Verabschiedung der UN
Behindertenrechtskonvention, gibt es in Augsburg den Aktionsplan Inklusion. Wir
fordern ein echtes Bekenntnis zur inklusiven Gesellschaft als Grundhaltung.
Richtungsweisend ist beispielsweise das Projekt der Lebenshilfe in Kooperation
mit vhs Augsburg e.V., wo Menschen mit Behinderung die Teilhabe an Kursen
ermöglicht wird.
Grüne Ziele für eine inklusive Gesellschaft:
Barrierefreiheit für alle: Wir wollen, dass alle Straßen, Plätze und Wege in
Augsburg, aber auch öffentliche Verkehrsmittel, Kindertagesstätten, Schulen,
Hochschulen, Museen oder Bildungs- oder Freizeiteinrichtungen barrierefrei sind.
Barrieren in den Köpfen abbauen: Den Betroffenen steht ohne Wenn und Aber ihr
Platz in der Gesellschaft zu. Diese Maxime in die Tat umzusetzen, ist Grüne
Inklusionspolitik. Das geht von der Förderung von Einzelprojekten bis zur
schrittweisen Umsetzung des städtischen Aktionsplans Inklusion.
Ohne Beteiligung keine Inklusion: Wir wollen, dass die Maßnahmen des
Aktionsplans Inklusion in einem umfassenden Beteiligungsprozess umgesetzt
werden. So zeigen wir, dass inklusive Strukturen allen nutzt, sei es in der
Mobilität, beim Wohnen, der Bildung, in Kultur und Freizeit. Indem wir zusammen
die Perspektive(n) wechseln, können wir Neues und Anderes auf den Weg bringen.
Entstigmatisierung psychisch kranker Menschen: Menschen mit geistigen und
psychischen Erkrankungen sind nach wie vor Vorurteilen ausgesetzt. Wir setzen
uns für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein und wollen das
Beratungsangebote sichern und wo es nötig ist verbessern. Wichtig sind
niedrigschwellige Angebote und verlässliche Wege zur Nachsorge.
Gutes Leben in Augsburg – kostenlose Angebote für alle
Gutes Leben muss nicht immer Geld kosten. Im Gegenteil: Viele Dinge lassen sich
nicht kaufen. Gutes Leben findet bei Begegnungen, beim gemeinsamen Arbeiten und
beim Tausch von Wissen oder Erfahrungen statt. Wir wollen in den Stadtteilen
Orte schaffen, die solche Treffen ermöglichen und den Zusammenhalt unserer
Stadtgesellschaft fördern. Treffpunkte wie offene Werkstätten, interkulturelle
Gärten oder Leseräume, die nicht die Unterschiede zwischen den Menschen betonen,
sondern deren Gemeinsamkeit und die deshalb ohne Hemmungen von allen
Interessierten gleichermaßen genutzt werden können. Diese kostenlosen Orte haben
einen zusätzlichen Vorteil: Unter dem Stichworten teilen, tauschen, schenken
werden hier Ressourcen geschont und Dinge wiederverwertet. Es sind nachhaltige
Orte im besten Sinn.
Wir Grüne wollen gleiche Chancen für alle Menschen in unserer Stadt. Das gilt
auch für die Freizeit und die Beteiligung am öffentlichen Leben. Wer wenig Geld
hat, ist hier häufig ausgeschlossen, weil kaum Geld für Freizeitvergnügen übrig
ist. Wir Grüne wollen unsere Stadtgemeinschaft durch kostenlose Aktionen und
Möglichkeiten stärken. Auch das Sozialticket soll Menschen mit wenig Geld
ermutigen, an kulturellen Angeboten teilzunehmen.
Grüne Ziele für ein gutes Leben:
Orte für gemeinschaftliche Aktivitäten schaffen: Wir wollen in den Stadtteilen
Orte schaffen, die nachbarschaftliche Treffen ermöglichen und Orte im
öffentlichen Raum, an denen man sich ohne Konsumzwang aufhalten kann. Dazu
gehören offene Werkstätten, Leseräume, Urban-Gardening-Projekte, interkulturelle
Gärten oder Parks, die mit Tischen und Bänken zum Verweilen einladen. Außerdem
Tauschbörsen, Leihläden, Büros für Nachbarschaftshilfe,
Nachbarschaftsparlamente, Bürgerzentren oder andere Bildungsorte.
Alt werden in Augsburg - heimisch im Quartier
Für uns Grüne steht der Mensch im Mittelpunkt unserer Politik. Unser Ziel ist,
dass jede*r so lange wie möglich selbstbestimmt leben und aktiv sein kann. Die
meisten Menschen möchten auch im Alter in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und
am alltäglichen Leben teilhaben. Mit ihren Lebenserfahrungen, ihrem Wissen und
ihren Fähigkeiten bereichern sie unsere Stadtgesellschaft. Wir Grüne sehen es
als Aufgabe der Stadt Augsburg an, unseren älteren Mitbürger*innen diese
Teilhabe zu ermöglichen. Und zwar unabhängig davon, wie viel Geld sie haben, wie
es um ihre Gesundheit bestellt ist oder welche Sprache sie sprechen.
Es gibt viele Möglichkeiten, den letzten Lebensabschnitt in Ruhe, Würde und
selbstbestimmt zu verbringen. Unsere Stichworte dazu sind kurze Wege, gute
Kontakte und viel Beratung. Für alle, die auf Hilfe angewiesen sind, lautet
unser Leitsatz „ambulant vor stationär“. Wir wollen kleinteilige und
überschaubare, niedrigschwellige Strukturen, in denen die Menschen
selbstbestimmt bis zum Ende ihres Lebens gut versorgt sind.
Wir haben in Augsburg 14 gewachsene und gut funktionierende Versorgungsregionen,
mit den Senioren-Fachberatungen als Anlaufstellen. Türkisch- und
russischstämmige Senior*innen und ihre Angehörige finden kultursensible
Ansprechpartner*innen. Hier greift unsere Idee der kurzen Wege: Wir wollen, dass
jede*r seine Beratungsstelle kennt und ohne große Mühe dorthin kommt - ohne
lange Anfahrten und zusätzliche Ausgaben für den Fahrschein von Bahn oder Bus.
Wir wollen, dass auch und gerade im Alter Geschlecht, Herkunft, Religion oder
die sexuelle Orientierung keine Rolle spielen. Wir wollen für queere Menschen
spezielle Angebote wie in der Stadt München (München-Stift) oder Wien. Die
Interkulturelle Medizin oder kultursensible seelsorgerische Angebote z.B. in
Krankenhäusern und Reha-Kliniken müssen bekannter gemacht und ausgebaut werden.
Grüne Ziele für ein Altern in Würde:
Kurze Wege und Hilfe vor Ort: Dort, wo ich mein Leben verbracht habe, wo ich
mich auskenne, mein Haus, meine Wohnung ist, dort soll ich bleiben können. Das
bedeutet, dass wir Stadtteile brauchen, die eine gute Nahversorgung,
Sozialstationen, einen guten öffentlichen Nahverkehr, Apotheken sowie
ausreichend, Ärzt*innen haben. Für die, die auf Hilfe angewiesen sind, wollen
wir Grüne zukunftsfähige, kultursensible, überkonfessionelle Angebote, um den
letzten Lebensabschnitt angenehm und sicher zu verbringen. Zur Grundversorgung
gehören aus Grüner Sicht außerdem Orte der Nachbarschaftshilfe und der
Begegnung. Gesundheitskioske sollen eine niederschwellige und kostenlose
Beratung bieten. Multiprofessionelle Teams aus Ernährungsberater*innen,
Krankenpfleger*innen und Geburtshelfer*innen ergänzen, wozu Ärzt*innen oft die
Zeit fehlt.
Nachbarschaftshilfe ausbauen: Das Leben ist vor allem dann schön, wenn man oder
frau es mit anderen teilt. Soziale Kontakte, die Pflege von Hobbys und das
Weitergeben von Wissen ist für alle ein Vorteil. Wir Grüne haben dazu folgende
Ideen, die wir in Augsburg realisieren möchten. Wir wollen die
Nachbarschaftshilfe ausbauen - damit Senior*innen länger in eigener Wohnung
bleiben können. Wir Grüne wollen das Mehrgenerationen-Wohnen fördern. Wir
befürworten den Ausbau von Treffpunkten und Beratungsstellen, von Bürgerzentren,
offene Werkstätten, Begegnungsorten, Gemeinschaftsorten für alle Generationen.
Wir wünschen uns in allen Stadtteilen mehrsprachige Erzählcafés,
Schreibwerkstätten, Gemeinsames Singen, Musizieren, Handwerkern oder Gärtnern.
Queeres Leben im Alter: Älteren LGBTI ist ein diskriminierungsfreies Umfeld
anzubieten, denn ein alterswürdiges Leben macht nicht vor der sexuellen
Identität Halt. Wir unterstützen daher die städtische Altenhilfe dabei, nach und
nach ein sensibles, respektvolles und offenes Betreuungsklima in der Pflege zu
schaffen.
Kultursensible Beratung und Pflege: Alt werden in der Fremde, die aber doch
Heimat geworden ist, ist nicht immer leicht. Senior*innen mit ausländischen
Wurzeln sollen einen freudigen und würdevollen Lebensabend haben. Die
bestehenden Angebote (INA) sind ständig zu evaluieren und bei Bedarf zu
verbessern. Der städtische Integrationsbeirat ist unser Ansprechpartner, um die
Betroffenen zu erreichen und die Bedarfe zu erheben.
Ambulant vor stationär – so lange wie möglich daheim: „Ambulant vor stationär“
ist die Maxime grüner Pflegepolitik. Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind,
sollen so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und so viel wie
möglich selbst erledigen. Pflegende Angehörige tragen die größte Last, wenn ihre
Lieben schrittweise unselbstständiger werden. Sie sollen kompetente Hilfe
erhalten. Das fängt beim Ausfüllen von Formularen oder dem Aufzeigen von
Hilfsangeboten an und beinhaltet konkrete praktische Hilfe im Pflegealltag, wie
das tägliche Waschen oder einen Lieferservice für warme Mahlzeiten. Auch
regelmäßige Hausbesuche durch Ärzt*innen oder Palliativmediziner*innen gehören
zu der ambulanten Versorgung, wie wir Grüne sie anstreben.
Leben im Heim: Städtische Seniorenheime sollen allen Menschen offen stehen. Da
jede Kultur andere Maßstäbe für ein würdiges Altern hat, befürworten wir
multikulturelle Pflege-Teams und eine Stärkung der interkulturellen Medizin. Das
gilt auch für Hospize. Wir begrüßen ausdrücklichen den Weg der städtischen
Altenhilfe mit ihren interkulturellen Schulungen. Unsere übergeordneten Ziele
sind Begegnungen auf Augenhöhe und gelingende Kommunikation bei der
medizinischen Pflege.
Genügend Fachkräfte anzuwerben gehört zu den größten Herausforderungen der
Zukunft. Wir unterstützen und begrüßen auch hier den eingeschlagenen Weg der
städtischen Altenhilfe, die sich mit großer Anstrengung um qualifiziertes
Personal für eine liebevolle Betreuung ihrer Bewohner*innen bemüht.
Prävention – Eine Stadt, die sich kümmert
Wir Grüne wollen den Augsburger*innen und insbesondere unseren Jugendlichen die
bestmögliche Begleitung anbieten. Wir wollen, dass sie starke, selbstbestimmte
Persönlichkeiten werden, die Gefahren wie Sucht, Essstörungen, sexualisierte
Gewalt oder Rassismus erkennen und sich ihnen entgegensetzen können. Wir
wollen,dass Menschen in schwierigen Lebenslagen Halt haben. Das ist keine
leichte Aufgabe und daher verfolgen wir insgesamt einen ganzheitlichen Ansatz.
Neben der Prävention müssen wir die Situation von Abhängigen verbessern und
ihnen helfen, die gesundheitlichen und sozialen Folgen ihrer Sucht möglichst
gering zu halten.
GRÜNE Ziele für eine gelungene Prävention:
Communities That Care: Wir befürworten die Rahmenstrategie Communities That Care
(Städte, die sich kümmern). Dabei werden besondere Risiken in den Quartieren und
fehlender Schutz genauso ermittelt, wie der Wunsch nach Freizeitanlagen oder
Treffpunkten. Zusammen mit allen Beteiligten werden Aktionspläne erarbeitet, die
den Kindern und Jugendlichen bestmögliche Chancen für ein gesundes und
risikoarmes Aufwachsen in ihrem Stadtteil ermöglichen.
Prävention muss eine Pflichtaufgabe sein: Wir brauchen in Augsburg dringend mehr
Gelder für Präventionsmaßnahmen, vor allem für spezielle Programme in
Schulklassen. Die Nachfrage von Schulen nach Infoangeboten ist deutlich größer
als von der Drogenhilfe Schwaben personell geleistet werden kann. Das darf nicht
sein!
Drogenkonsumräume ermöglichen: Für Suchtkranke wollen wir Beratungs- und
Anlaufstellen sowie die Drogenhilfe ausbauen. Wir Grüne wollen Suchtkranke nicht
kriminalisieren. Wir fordern deshalb die Einrichtung von Drogenkonsumräumen und
setzen uns dafür auf der Landesebene für entsprechende Gesetzesänderungen ein.
Sie können die Lebenssituation von Süchtigen verbessern und chronischen
Krankheiten wie Hepatitis und HIV vorbeugen. Drogenkonsumräume retten Leben. Bis
zur politischen Umsetzung dieser Forderung setzen wir uns für die Aufstellung
von Automaten zum Verkauf von Drogen Reinheitstest ein, um die Folgen der
fehlenden Drogenkonsumräume zu mildern.
Zusammenfassung:
Augsburg, die Stadt der 300.000 Chancen – Grüne Ziele
Gleiche Chancen bei der Bildung: Das ist für uns Grüne ein zentrales Anliegen.
Wir wollen daher nicht nur sanierte Kitas, Schulen und Jugendtreffs und mit der
kommunalen Schulbaurichtlinie und der Phase 0 unsere Planungs- und Bauprozesse
verbessern. Wir wollen vor allem auch qualitativ gute Bildungsorte. Mit einer
qualitativen Rahmenplanung zur Schulkindbetreuung und mit der
bedarfsorientierten Finanzierung von Kitas und Schulen bieten wir allen Kindern
die gleichen Startchancen und berücksichtigen besonders die Kitas und Schulen.
Bei unserer Planung haben wir zudem den Bedarf für die Zukunft vor Augen, den
wir mit unserer integrierten Bildungsentwicklungsplanung und der jährlichen
Bedarfsplanung ermitteln. Unser Bildungskonzept steht für Chancengleichheit von
Anfang an.
Augsburg inklusiv: Der Augsburger Aktionsplan Inklusion ist Schritt für Schritt
zusammen mit den Betroffenen umzusetzen. Wir achten dabei auf die speziellen
Bedürfnisse der psychisch Kranken und Menschen mit einer geistigen Behinderung.
Fürsorge für Hilfsbedürftige: Wer Hilfe braucht findet sie wohnortnah,
unbürokratisch und niedrigschwellig. Der Quartiersgedanke ist unsere Maxime,
d.h. kurze Wege, alles Wichtige ist vor Ort.
Gemeinschaft stärken: Wir fördern gemeinschaftsorientierte, kostenlose oder
preiswerte Bürgerzentren.
Kulturelle Teilhabe ermöglichen: Wir rücken das Kultursozialticket mehr ins
öffentliche Bewusstsein und stärken die Arbeit der Sozialpaten. Durch Aufklärung
und Beratung ermutigen wir die Menschen mit weniger Geld, öffentliche Angebote
zu nutzen. Wir wollen keinen Rückzug aus Scham in die Einsamkeit.
Gut Leben im Alter: Unser Ziel ist, dass jede*r so lange wie möglich
selbstbestimmt leben und aktiv sein kann. In unserer Stadt der kurzen Wege sind
Lebensmittelläden, Ärzte Senioren-Beratungsstelle, Nachbarschaftshilfe und Orte
der Begegnung gut erreichbar. In der Pflege befürworten wir das Prinzip ambulant
vor stationär. Wir wollen Angebote für queer lebende Senior*innen. Die
städtische Altenhilfe ist für LGBTI zu sensibilisieren. Kultursensible Beratung
und Pflege ist zu verstetigen und weiter auszubauen.
Prävention: Wir wollen, dass für Prävention genügend Gelder zur Verfügung
stehen, um Strategien wie die Communities That Care (Städte, die sich kümmern)
umzusetzen. So sollen gesunde und risikoarme Quartiere für Jugendliche
entstehen. Ebenso sollen Suchtkranke entkriminalisiert werden und ordentliche
Beratung und Hilfe bekommen.
Von Zeile 126 bis 128:
konstruktiven, transparenten Dialog. In dieser frühen Phase sprechen Architekt*innen, Lehrer*innen, ElternElternvertreter und Schüler*innen miteinander und profitieren vom Wissen und von der Erfahrung der anderen. Damit keine gute Idee
Gerecht – würdevoll – selbstbestimmt
300.000 Chancen – das ist für uns nicht nur eine Überschrift – das ist unsere
politische Überzeugung. Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch, genauer
gesagt 300.000 Augsburgerinnen und Augsburger. Wir wollen für sie alle die
gleichen Chancen: Von Anfang an bis zum Ende ihres Lebens - in allen
Lebenslagen: Wenn das Leben sie aus der Bahn wirft, wenn der Alltag anstrengend,
das Geld knapp oder die Last durch Krankheit und Einsamkeit schwer zu tragen
ist.
Wir wollen eine soziale Stadt, in der es egal ist, ob ein Kind aus Oberhausen
oder dem Bismarckviertel kommt. Einer Stadt, in der es egal ist, ob die Mutter
Ärztin oder Arbeiterin ist. Weil die Krippen, Kitas, Jugendtreffs und
Ganztagsschulen überall die gleichen Chancen bieten. Weil genügend Pädagog*innen
da sind. Und weil die gesamte Schulfamilie, also Eltern, Kinder und
Pädagog*innen mitredet, mitbestimmt und mitgestaltet. Schule ist für uns nicht
ausschließlich ein Lernort, sondern auch ein Lebensort. Wir gestalten die Schule
der Zukunft. Das ist unser Ziel.
Wir wollen eine Stadt, in der Menschen gerne als Familie zusammenleben und
füreinander Verantwortung übernehmen. Der Ausbau der Kinderbetreuung ist
deswegen wichtig, um den Eltern Entscheidungsfreiheit und den Kindern
Bildungschancen zu eröffnen. Mindestens genauso groß ist der Wunsch von Eltern
und Kindern nach mehr Zeit für Familie, mehr Zeit füreinander. Die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf ist deshalb immer auch eine Herausforderung. Wir Grünen
wollen nicht die marktkonforme Familie, wir wollen eine familienfreundliche
Arbeitswelt!
Wir wollen eine Stadt, die Menschen in Not nicht allein lässt. Deshalb
unterstützen und fördern wir Einrichtungen und Projekte, die Hilfen am besten
ohne viel Bürokratie anbieten. Vor Ort, also im Quartier, wollen wir
nachbarschaftliche Strukturen schaffen, die als Anlaufstellen für die Fragen des
Alltags dienen. Um den vielfältigen Anliegen der Augsburger*innen gerecht zu
werden, wollen wir den sozialen und beratenden Einrichtungen ausreichend
Personal zur Verfügung stellen, sodass jede*r die optimale Unterstützung erhält.
Wir wollen eine würdevolle Stadt, in der Menschen, die keine Wohnung oder keine
Arbeit mehr haben, Rat, Obdach und Hilfe bekommen. Wo Menschen, die durch ihre
Sucht aus der Bahn geworfen wurden, einen Anlaufpunkt und Hilfe finden. Und wo
gute Gesundheit keine Frage des Geldbeutels ist.
Wir wollen das Unmögliche? Nein, wir wollen das Machbare realisieren. Unsere
Politik rückt die Menschen in den Mittelpunkt. Wir wollen auf keinen der 300.000
Augsburger*innen verzichten. Wir brauchen sie alle, wenn die soziale Stadt
gelingen soll. Wir wollen gleiche Chancen für alle – von Anfang an. Ohne Wenn
und Aber.
Bildung: Gleiche Chancen für alle - von Anfang an
Gute und gerechte Bildung ist das Wichtigste, das wir unseren Kindern mit auf
den Weg geben können – für sie selbst und für das Wohlergehen aller Menschen in
Augsburg. Denn Bildung ist nicht nur der Grundstein für ein selbstbestimmtes
Leben in Selbstverantwortung, für Teilhabe und die freie Entfaltung der
Persönlichkeit, sondern auch ein Beitrag zum sozialen Frieden.
Bildung eröffnet schon in frühester Kindheit Perspektiven und Chancen
Damit alle Kinder von Anfang an gleich gute Startchancen haben, kommt der
frühkindlichen Bildung und somit den Betreuungseinrichtungen wie Krippen,
Kindergärten, Kindertagesstätten und Tagespflege eine große Bedeutung zu. Wir
brauchen und wollen deshalb für jedes Kind einen guten Betreuungsplatz. Das
heißt, wir wollen ausreichende, für die Familien möglichst passgenaue und
wohnortnahe Betreuungseinrichtungen. Genauso wichtig ist uns die Qualität dieser
frühkindlichen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen.
Grüne Ziele für unsere Kitas:
Jährliche Bedarfsplanung: Wir wollen, dass die Bedarfsplanung jährlich
fortgeschrieben wird. Damit wollen wir gewährleisten, dass wir nicht plötzlich
feststellen müssen, dass viele Betreuungsplätze in unserer Stadt fehlen.
Digitale zentrale Anmeldeplattform: Wir wollen, dass endlich auch in Augsburg
eine digitale Anmeldeplattform für die Betreuungsangebote eingerichtet wird. Das
jeweilige Bewerben bei einzelnen Kitas führt zu Doppelanmeldungen, Bevorzugungen
einzelner und ist nicht zeitgemäß.
Eine adäquate Ausstattung der Einrichtungen: Um eine bessere Chancengleichheit
unter den Einrichtungen in den verschiedenen Stadtquartieren herzustellen,
wollen wir eine bedarfsorientierte Budgetierung. Das heißt, dass Einrichtungen,
die vorwiegend von Kindern mit individuellem Unterstützungsbedarf besucht
werden, mehr Mittel erhalten. Damit können sie dann Zusatzangebote einführen und
zusätzliches pädagogisches Personal einstellen.
Fachkräfte: Wir brauchen mehr und besser bezahlte Erzieher*innen sowie
qualifizierte Tagesmütter und -väter. Wir unterstützen das städtisches Konzept
zur Personalgewinnung, -entwicklung und -pflege, das weiterentwickelt werden
muss. Ebenso unterstützen wir Konzepte, wie eine Bezahlung während der
Ausbildung, um den Erzieher*innenberuf wieder attraktiver zu machen.
Kindertagesstätten: Wir wollen gute und ausreichend Krippen und Kindergärten.
Dafür ist es nötig, dass die Gebäude saniert, Außenanlagen hergerichtet und auch
neue Kitas gebaut werden, um den Bedarf an Betreuungsplätzen zu decken.
Task force Kita ausbauen: Wir brauchen in Augsburg weitere Kita-Plätze und
Plätze für Schulkindbetreuung. Die Bedarfe hierfür sind klar vorhanden. Wir
wollen, dass die Kita Task force daher nicht nur für die Suche nach neuen sowie
nach möglicherweise zu erweiternden Kita-Standorten zuständig ist. Wir wollen,
dass die Task force gerade auch bei der Umsetzung unterstützt, integriert plant
und steuert.
Waldkitas fördern:
Wir begrüßen es, wenn Kinder schon in frühem Alter mit der Natur in Kontakt
kommen. Das ist gut für
die Gesundheit und stärkt die Verbindung mit der Natur. Wir wollen bürokratische
Hürden abbauen, bestehende Waldkitas unterstützen und die Gründung weiterer
Waldkitas fördern.
Elterninitiativen unterstützen und Vielfalt sicherstellen: Wir stehen für eine
Trägervielfalt und Vielfalt an pädagogischen Konzepten. Wir wollen die Eltern,
die eigene Betreuungsangebote aufbauen wollen, mit Beratungsangeboten
unterstützen und ihnen das Gründen von eigenen Einrichtungen erleichtern.
Schulen als Lebens- und Lernräume
Die Gesellschaft ist im Wandel. Auch Schulen werden sich in Zukunft weiter
verändern. Weg vom Frontalunterricht, hin zu einem stärkeren Miteinander der
Schulgemeinschaft. Weg von einem Lernen im Gleichtakt zu einem Unterricht, der
jedem und jeder eine gerechte Chance gibt. Weg von Kreide und Buch und hin zu
modernen Medien. Weg von endlosen Fluren und ungenutzten Räumen, hin zu einem
Lern- und Lebensort, der sich gegenüber dem Quartier öffnet. Wir Grüne wollen
diesen Prozess bewusst gestalten.
Architektur und Pädagogik im Dialog
Viele der 70 Schulen im Augsburger Stadtgebiet sind sanierungsbedürftig. Dabei
gleicht keine Baumaßnahme der anderen. Neben der reinen Sanierung ist oft auch
eine Modernisierung der Gebäude oder ein Neubau nötig. Bei manchen Schulen
müssen Räume für den Ganztag geschaffen werden, andere Schulen öffnen sich für
Inklusion, bei dritten fehlen Ruheräume oder der Pausenhof muss vergrößert
werden. Zudem steht die Digitalisierung der Schulen an. Jedes Vorhaben hat
spezielle Voraussetzungen, die man berücksichtigen muss. Aber manche Dinge
bleiben einfach immer gleich. Ob Neubau, Umbau oder Ausbau: Es gibt immer
Vorgaben für Brandschutz und Sicherheit, für Barrierefreiheit, für Pausenhöfe
oder Sanitäranlagen.
„Phase 0“ ist die frühe Planungsphase beim Bau eines Gebäudes. Hier werden die
Weichen dafür gestellt, wie ein Haus, eine Schule oder ein Büro geplant und
später mit Leben gefüllt wird. Dieser Zeitpunkt ist entscheidend dafür, ob ein
Gebäude später für die Nutzer*innen tatsächlich funktioniert und zeitgemäßes
Lernen und Arbeiten stattfindet. Aktuell gibt es noch keine verbindlichen
Vorgaben darüber, ob und wie diejenigen, die eine Schule bauen, und diejenigen,
die sie nutzen, miteinander in Dialog treten. Und es gibt keinen pädagogisch und
architektonisch fundierten Orientierungsrahmen für unsere Schulen der Zukunft.
Genau bei diesen planerischen, pädagogischen und architektonischen Aufgaben
setzen wir Grüne an. Das wollen wir Grüne ändern.
Grüne Ziele für die architektonische Planung von Schulen:
Planung mit Beteiligung und Dialog: Wir Grüne entwickeln einen zeitgemäßen Plan
für die “Phase 0” beim Schulbau. Mit Vorgaben und einzelnen Schritten für einen
konstruktiven, transparenten Dialog. In dieser frühen Phase sprechen
Architekt*innen, Lehrer*innen, ElternElternvertreter und Schüler*innen miteinander und
profitieren vom Wissen und von der Erfahrung der anderen. Damit keine gute Idee
verloren geht! Das macht die Abläufe effektiver und es stärkt die Identifikation
aller Beteiligten mit dem Lern- und Lebensort Schule.
Planung mit zukunftsweisender Pädagogik: Wir Grüne wollen die baulichen
Investitionen an unseren Schulen im Sinne einer zeitgemäßen und
zukunftsweisenden Pädagogik einsetzen. Schulgebäude geben als “Häuser des
Lernen” unterschiedlichen Lehr- und Lernumgebungen Raum und entwickeln sich zum
Lern- und Lebensort inmitten des Quartiers. Eine Richtlinie zum Schulbau macht
dabei klar, wohin die qualitative Reise in Augsburg gehen soll.
Kommunale Schulbaurichtlinie: Wir wollen das Rad nicht immer wieder neu
erfinden. Wir entwickeln stattdessen eine zeitgemäße kommunale
Schulbaurichtlinie. Eine Richtlinie vereinfacht hier, was einfacher gemacht
werden kann, verkürzt Planungszeiten und schont die Ressourcen. Sie enthält aber
zugleich auch qualitative Leitlinien. Dieses Augsburger Rahmenkonzept dient dann
als Orientierung und Leitfaden für den Schulbau. Es bietet aber auch weiterhin
genug Flexibilität, um individuellen Bedürfnissen und speziellen Voraussetzungen
der jeweiligen Schulen nachzukommen.
Sanierungsprogramm fortsetzen: Selbstverständlich muss die Sanierung,
Erweiterung und der Neubau von Schulgebäuden in Augsburg weitergehen. Denn
Bildung schafft Zukunft.
Planlos war gestern - Bildungsentwicklungsplanung
Heute schon an morgen denken und nicht immer dem Gestern hinterher arbeiten – so
wollen wir eine zukunftsfähige, moderne Bildungslandschaft für Augsburg
gestalten. Unsere Stadt verändert sich stetig und das hat auch Auswirkungen auf
die Schullandschaft und den Betreuungsbedarf an Kindertagesstätten und Schulen.
Es ist unsere Aufgabe als Politiker*innen, auf diese Veränderungen rechtzeitig
und umfassend zu reagieren.
Wir Grüne brauchen dazu keine Kristallkugel, die uns die Zukunft voraussagt. Wir
haben etwas Besseres: wir brauchen in Augsburg eine Schulentwicklungsplanung und
führen diese mit der Jugendhilfeplanung in einer integrierten
Bildungsentwicklungsplanung zusammen. Damit haben wir ein effektives Instrument
an der Hand, mit dem wir Kräfte bündeln und ganzheitlich handeln können -
zugunsten der Kinder, jungen Menschen und ihrer Familien. So bewältigen wir
zukünftige Herausforderungen reibungslos. Die Werkzeuge dafür sind da. Wir
wollen sie nutzen!
Grüne Ziele für eine geplante Bildungsentwicklung:
Integrierte Bildungsentwicklungsplanung: Hinter diesem Bandwurm-Begriff steckt
eine einfache Idee: Uns stehen in der Schul- und Jugendhilfeplanung genug
Informationen und viele kompetente Bildungsakteure zur Verfügung, um die Zukunft
unserer Kinder vorausschauend zu planen und um alle mitzunehmen. Wir wollen
diese Informationen und Kräfte zusammenführen und ihre Aktivitäten miteinander
koordinieren. Damit wir rechtzeitig auf zukünftigen Bedarf reagieren können.
Langfristige Mittelplanung: Wir ermitteln langfristig wieviel Geld wird nötig
sein, wie viele Räume, welche Maßnahmen, Sachmittel und pädagogische Kräfte
brauchen wir, um allen Kindern und Jugendlichen die besten Voraussetzungen in
der Bildung zu verschaffen, um die Digitalisierung zu bewältigen, die
Medienkompetenz zu steigern, um Inklusion zu ermöglichen und um moderne
Bildungskonzepte umzusetzen.
Vom Lernort zum Lebensort
Kinder sind neugierig, sie wollen alles wissen und entdecken. Sie lernen von
klein auf und das wollen wir unterstützen. In den ersten Lebensjahren werden die
Weichen dafür gestellt, wie sich der Lernweg und damit auch der Lebensweg eines
Menschen weiterentwickelt. Hat ein Kind Zugang zu Wissen und Bildung? Fördert
das Umfeld Kreativität, soziale Kompetenzen und den Umgang mit anderen? Werden
Stärken und Interessen eines Kindes gesehen und unterstützt? All diese
Voraussetzungen sind bekannt, dennoch nimmt die Kluft in den Bildungsverläufen
junger Menschen zu. Sie hängt in hohem Maße davon ab, was nach dem
Vormittagsunterricht an der Schule passiert. Ob Kinder dann Zugang zu guter
Förderung haben, oder ob sie nur „aufbewahrt“ werden.
Grüne Ziele für gute Lernorte:
Qualitatives Rahmenkonzept: Wir Grüne wollen die Schulkindbetreuung in Augsburg
mit einem qualitativen Rahmenkonzept voranbringen, damit mehr Kinder eine
qualitativ wertvolle pädagogische Betreuung erhalten - und das den ganzen Tag
lang. Dies wollen wir zusammen mit Kooperationspartner*innen aus den
Stadtvierteln erreichen, allen voran natürlich mit der engen Verzahnung von
Schule und Jugendhilfe. Denn es geht nicht nur darum, ausreichend Plätze zur
Verfügung zu stellen. Es geht auch darum, qualitativ gute Betreuung in unserer
Stadt zu haben, verlässliche und bedarfsorientierte Bildungs- und
Betreuungsangebote bereit zu stellen und damit einen Beitrag zur Vereinbarkeit
von Beruf und Familie für Eltern sowie für mehr Bildungsgerechtigkeit und
Teilhabe zu leisten.
Für jede*n das Richtige statt für alle das Gleiche – die
bedarfsorientierte Schulfinanzierung
Oftmals hängen Migrationsgeschichte, Arbeitslosenquote und Bildungskarriere eng
zusammen – zahlreiche Studien belegen dies. Wir Grüne nutzen vorhandene
Erfahrungen und statistisches Wissen und bringen Unterstützung dorthin, wo man
sie braucht.
Soziale Gerechtigkeit ist unser Grundwert, daher ist die gerechte Teilhabe Aller
die Leitidee unseres bildungspolitischen Handelns. Wir wollen eine Schule, die
allen Kindern in ihren Unterschiedlichkeiten, Besonderheiten und Stärken gerecht
wird und ihre Potenziale fördert. Schulerfolg darf weder von den finanziellen
Möglichkeiten noch von der sozialen Herkunft der Eltern abhängen, daher wollen
wir eine bedarfsorientierte Schulfinanzierung.
Grüne Ziele für eine gerechte Verteilung der Mittel:
Bedarfsorientierte Finanzierung: Ob Bergheim, Oberhausen oder Pfersee:
Verschiedene Stadtteile haben andere soziale Zusammensetzungen, die sich
natürlich auch an den Schulen widerspiegeln. Um den Kindern und Jugendlichen
überall in Augsburg gleich gute Chancen zu ermöglichen, schauen wir uns an, wo
es welche Bedürfnisse gibt und richten die Unterstützung danach aus. Das wird
auch „bedarfsorientierte Schulfinanzierung“ oder „bedarfsorientierte
Ressourcenverteilung“ genannt. So kommt die Hilfe da an, wo sie gebraucht wird.
Bildung gemeinsam verantworten
Bildung ist mehr als Schule und mehr als Frontalunterricht an der Tafel. Bildung
findet neben Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen zum Beispiel auch in der
Familie und in Peergroups, in Büchereien und Museen, im Jugendtreff, auf dem
Spielplatz oder durch Medien statt. Unterschiedlichste Professionen leisten
ihren Beitrag: Erzieher*innen, Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen,
Heilpädagog*innen, Psycholog*innen, aber auch Kulturschaffende, Initiativen der
Umweltbildung, Sportvereine und vieles mehr.
Viele Bildungsakteure, Bildungsinitiativen und Bildungsorte in Augsburg tragen
dazu bei, allen Menschen, insbesondere aber Kindern und Jugendlichen, in unserer
Stadt Teilhabe und Chancen zu ermöglichen. Wir Grüne wollen in Augsburg unsere
kommunale Bildungslandschaft stärken und sie weiter mit Leben füllen. Wir wollen
noch viel stärker Brücken zwischen schulischen und außerschulischen, zwischen
formaler, informeller und non-formaler Bildung bauen. Wir wollen Bildungsorte zu
anderen Bildungsakteuren und ins Quartier öffnen.
Grüne Ziele für eine ganzheitliche Bildung:
Zusammen geht es besser: Für unsere Kinder, für junge Menschen und Familien
vernetzen wir Kindergarten, Schule, Familie, Jugendarbeit, Kinder- und
Jugendhilfe, Familienbildung, Träger*innen der kulturellen Bildung, der
Umweltbildung und des Sports miteinander.
Familienbildung und Elternarbeit: Kindertagesstätten und Schulen sind auch Orte,
an denen Eltern sich treffen und austauschen, sich informieren und sich beraten
lassen. Wir begrüßen Elterncafes in Krippen und Kindergärten, Projekte wie
Stadtteilmütter in Kitas und Grundschulen und den Ausbau der
Familienstützpunkte.
Frühe Hilfen: Wir wollen Familien bereits während der Schwangerschaft und nach
der Geburt unterstützen. Daher wollen wir Programme wie “Willkommen Augsburger
Kinder” und “Frühe Hilfen und Koordinierter Kinderschutz” sichern und ausbauen.
Mehr Fachkräfte: Bildung, Betreuung und Beratung von Kindern, Jugendlichen und
ihren Familien erfordern erhebliche Anstrengungen. Daher wollen wir nicht nur
mehr Lehrkräfte und mehr Erzieher*innen, sondern auch andere pädagogische
Fachkräfte, wie (Schul-)Sozialarbeiter*innen, (Schul)Psycholog*innen sowie
Heilerziehungkräfte.
Umweltbildungsrichtlinien endlich einhalten: Seit 2003 müssen bayerische Schulen
Koordinationsteams für Umwelt und Nachhaltigkeit bilden. Viele Augsburger
Schulen haben aktuell keine solche Teams und die schulische Umweltbildung bleibt
trotz einer erstarkenden Klimabewegung auch in Augsburg hinter ihren
Möglichkeiten zurück.
Lehrer entlasten: Lehrer*innen arbeiten hauptsächlich allein. Das ist
anstrengend und nicht effektiv. Wir wollen Plattformen wie den Augsburger
Begabungstag fördern und weitere schaffen.
Lernen auch nach der Schule – Jugend braucht Räume
In den Jugendhäusern, in der offenen und verbandlichen Jugendarbeit haben
Jugendliche niederschwellige Bildungs- und Freizeitangebote. Diese Freiräume
müssen erweitert und ausgebaut werden. In Konflikten schafft die
Streetworkarbeit gegenseitiges Verständnis zwischen Nachbarschaft und jungen
Augsburgerinnen und Augsburgern.
Grüne Ziele für die Jugendarbeit:
Raum schaffen: Die zu städtischen Gebäuden gehörende Freiflächen –
beispielsweise an Schulen - müssen auch außerhalb der Öffnungszeiten zur
Verfügung stehen.
Sanierung der Jugendhäuser: Wir Grüne wollen die begonnene Sanierung der
Jugendhäuser fortsetzen. Neben der baulichen Sanierung muss immer auch die
konzeptionelle Neuausrichtung bedacht werden. Die stärkere Vernetzung mit
anderen Bildungsträgern auf Grund der Ausweitung der Ganztagsbetreuung bleibt
eine Herausforderung.
Jugendzentren in jedem Stadtteil: Um es allen Jugendlichen Augsburgs
gleichermaßen zu ermöglichen, von der in Jugendzentren geleisteten
außerschulischen Bildungsarbeit zu profitieren, arbeiten wir Grüne darauf hin,
dass es künftig in jedem Augsburger Stadtteil ein Jugendzentrum gibt. Wir wollen
die Angebotspalette und die Verbindung mit dem Stadtteil fördern und mehr
Angebote und offene Treffzeiten für Eltern und Kleinkinder anbieten.
Streetwork weiter ausbauen: Wir setzen uns für den Ausbau der Streetwork ein, um
eine noch stärkere pädagogische Begleitung anbieten zu können.
So geht Zukunft: Das können Bildungsorte leisten
Wir Grüne wollen mit konkreten politischen Maßnahmen, wie der oben beschriebenen
bedarfsorientierten Schulfinanzierung, der kommunalen Schulbaurichtlinie oder
der Bildungsentwicklungsplanung den Rahmen für eine Schule von Morgen schaffen.
Wir sind überzeugt davon, dass unsere Bildungsorte viel leisten und zu
Lebensorten werden können. Deshalb streben wir ein Bildungssystem an, in dem
Werte wie Teilhabe, Beteiligung, Inklusion, interkulturelle Kompetenz,
kulturelle Bildung, Prävention und Nachhaltigkeit, Gendersensibilität zusätzlich
gestärkt werden.
Grüne Ziele für unsere Bildungsorte:
Teilhabe: Demokratische Prozesse erlernt man am besten, wenn man sie selbst
erlebt. Dabei sein ist also buchstäblich alles, um die nötigen Kompetenzen zu
erlangen und die Zukunft aktiv und eigenverantwortlich mitzugestalten. Daher
sollten auch Kinder mit körperlichen und geistigen Einschränkungen
gleichberechtigt am Unterricht teilnehmen können.
Beteiligung: Einmischen erwünscht! Wir hören auf die Expertise von Lernenden,
Lehrenden und Eltern. Wir setzen auf gemeinsames Engagement für unsere Kinder.
Das schweißt zusammen und stärkt die sozialen Bindungen.
Inklusion: Respekt und Wertschätzung gegenüber der gesamten Vielfalt der Kinder
und jungen Menschen sowie Miteinander und voneinander lernen lautet unser Ziel
für Augsburgs Schulen, Hochschulen und weitere Bildungsorte. Wir wollen darin
unterstützen, mit der Verschiedenheit unserer Kinder und Jugendlichen
konstruktiv umzugehen, gemischte Teams aufzubauen, Coachings und Fortbildungen
anzubieten, inklusive Angebote (wie im Ferienprogramm) zu gestalten. Unsere
Bildungsorte müssen zudem behindertengerecht (um)gebaut werden.
Interkulturelle Kompetenz: Die Vielfalt unserer Stadtgesellschaft spiegelt sich
natürlich auch in Kindergärten und Grundschulen wider. Das ist eine riesige
Chance, interkulturelle Kompetenzen zu schulen, zu stärken und zu fördern.
Natürlich müssen die pädagogischen Fachkräfte entsprechend vorbereitet sein.
Dafür setzen wir uns ein.
Kulturelle Bildung: Kunst und Kultur kennenzulernen, zu verstehen und selbst zu
gestalten fördert Talente und stärkt die Persönlichkeit und Identität aller
Kindern und Jugendlichen. Wir setzen uns dafür ein, die kulturelle Bildung in
Augsburg zu verbessern und zu verstetigen. Dazu werden wir eine Leitlinie zur
kulturellen Bildung entwickeln.
Nachhaltigkeit: Wer früh an die Zusammenhänge von Ökologie, Umwelt, Klimaschutz
und sozialer Verantwortung herangeführt wird, kann leichter nachhaltiges und
klimagerechtes Verhalten in seinem Leben umsetzen. Soziales Engagement zu
fördern ist eine Investition in die Zukunft, in eine Gemeinschaft der
Bürger*innen, die sich mit gegenseitigem Respekt begegnen.
Prävention: Die Gesundheit fördern durch ökologisch und regional erzeugte
Produkte und gleichzeitig das Bewusstsein dafür schaffen, welchen Wert gesundes
Essen hat – dafür können Bildungsorte sensibilisieren. Was ist Sucht? Warum ist
Bewegung gut für mich? Gute Bildungsorte klären zu diesen Themen auf, machen
Angebote und sorgen vor.
Digital: Der Umgang mit Medien bestimmt das Leben. Medienbildung in und
außerhalb der Schule muss abgestimmt werden und das Medienbildungskonzept
konsequent fortgeschrieben und umgesetzt werden.
Gendersensibilität: Mädchen und Jungen haben unterschiedliche Interessen und
Bedarfe. Hierauf muss auch in unseren Bildungsorten reagiert werden. Wir wollen
mehr (interkulturelle) Mädchenarbeit. Denn Mädchen brauchen Räume und Angebote,
die Mädchen in ihrem Selbstbewusstsein stärken und in denen auch
Geschlechterstereotypen und strukturelle Ungleichheiten thematisiert und
hinterfragt werden können.
Hochschulen, Aus- und Weiterbildung –
lebenslanges Lernen in Augsburg
Universität, Hochschule und Aus- und Weiterbildungsinstitute sind wichtig für
das Leben in Augsburg. Sie ermöglichen der Industrie vor Ort, die dringend
gesuchten Fachkräfte zu finden. Forschung, Innovation und Know-How sind zudem
Grundlage für die Augsburger Start-up-Kultur, also die Gründung neuer Firmen.
Das heutige Leben erfordert, dass wir ein Leben lang lernen. Dafür brauchen wir
diese Institutionen. Sie bereichern die Stadtgesellschaft und erhöhen die
Attraktivität der Stadt, besonders für junge Menschen.
Grüne Ziele für die Weiterbildung
Orientierung für Ausbildung und Studium: Viele junge Menschen haben nach dem
Schulabschluss noch keine Entscheidung für eine anschließende Berufsausbildung
oder ein Studium getroffen. Durch eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Schulen
und Hochschule, Universität oder Ausbildungsinstituten kann jungen Menschen eine
bessere Orientierung gegeben und Abbrecherquoten verringert werden. Wir wollen
diese Zusammenarbeit fördern.
Entwicklungspläne der Hochschulen unterstützen: Wegen des Fachkräftemangels wird
auch von der Industrie in Augsburg gewünscht, dass Hochschule und Universität
mehr Menschen vor Ort ausbildet. Zudem braucht es neue Studiengänge, die die
Menschen für morgen gezielt ausbilden. Wir wollen die Hochschulen von
städtischer Seite her unterstützen, indem wir uns im Falle von
Erweiterungsplänen für Räume für den Hochschulbetrieb und auch für den Wohnraum
für Studierende einsetzen.
Transfer in die Stadtgesellschaft: An der Hochschule und der Universität gibt es
zahlreiche Expertinnen und Experten, innovative Forschung und ein reges
studentisches Leben. Dies kann auch die Stadt bereichern. Wir setzen uns deshalb
für Kooperationsprojekte mit vielfältigen Formaten ein, sei es Ausstellung,
Performance oder Diskussionsforum.
Inklusive Gesellschaft – das sind wir Alle
Barrierefreiheit ist mehr als abgesenkte Bordsteine. Wir Grüne wollen ein
Bewusstsein dafür schaffen, dass Barrierefreiheit eine Qualität für alle ist und
das Leben in einer Stadt für alle besser macht. Deshalb sollten alle Straßen,
Plätze und Wege in Augsburg, aber auch öffentliche Verkehrsmittel,
Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen, Museen oder Freizeiteinrichtungen
barrierefrei sein. Es geht aber nicht nur um den Abbau baulicher Hindernisse,
sondern um weniger kommunikative oder soziale Barrieren. Deshalb ist uns die
Beteiligung von Menschen mit Behinderung als Expert*innen in eigener Sache
besonders wichtig.
In einer inklusiven Gesellschaft werden auch geistig und psychisch Kranke
gleichwertig behandelt und finden ausreichend und leicht Hilfe.
Seit 2019, also zehn Jahre nach Verabschiedung der UN
Behindertenrechtskonvention, gibt es in Augsburg den Aktionsplan Inklusion. Wir
fordern ein echtes Bekenntnis zur inklusiven Gesellschaft als Grundhaltung.
Richtungsweisend ist beispielsweise das Projekt der Lebenshilfe in Kooperation
mit vhs Augsburg e.V., wo Menschen mit Behinderung die Teilhabe an Kursen
ermöglicht wird.
Grüne Ziele für eine inklusive Gesellschaft:
Barrierefreiheit für alle: Wir wollen, dass alle Straßen, Plätze und Wege in
Augsburg, aber auch öffentliche Verkehrsmittel, Kindertagesstätten, Schulen,
Hochschulen, Museen oder Bildungs- oder Freizeiteinrichtungen barrierefrei sind.
Barrieren in den Köpfen abbauen: Den Betroffenen steht ohne Wenn und Aber ihr
Platz in der Gesellschaft zu. Diese Maxime in die Tat umzusetzen, ist Grüne
Inklusionspolitik. Das geht von der Förderung von Einzelprojekten bis zur
schrittweisen Umsetzung des städtischen Aktionsplans Inklusion.
Ohne Beteiligung keine Inklusion: Wir wollen, dass die Maßnahmen des
Aktionsplans Inklusion in einem umfassenden Beteiligungsprozess umgesetzt
werden. So zeigen wir, dass inklusive Strukturen allen nutzt, sei es in der
Mobilität, beim Wohnen, der Bildung, in Kultur und Freizeit. Indem wir zusammen
die Perspektive(n) wechseln, können wir Neues und Anderes auf den Weg bringen.
Entstigmatisierung psychisch kranker Menschen: Menschen mit geistigen und
psychischen Erkrankungen sind nach wie vor Vorurteilen ausgesetzt. Wir setzen
uns für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein und wollen das
Beratungsangebote sichern und wo es nötig ist verbessern. Wichtig sind
niedrigschwellige Angebote und verlässliche Wege zur Nachsorge.
Gutes Leben in Augsburg – kostenlose Angebote für alle
Gutes Leben muss nicht immer Geld kosten. Im Gegenteil: Viele Dinge lassen sich
nicht kaufen. Gutes Leben findet bei Begegnungen, beim gemeinsamen Arbeiten und
beim Tausch von Wissen oder Erfahrungen statt. Wir wollen in den Stadtteilen
Orte schaffen, die solche Treffen ermöglichen und den Zusammenhalt unserer
Stadtgesellschaft fördern. Treffpunkte wie offene Werkstätten, interkulturelle
Gärten oder Leseräume, die nicht die Unterschiede zwischen den Menschen betonen,
sondern deren Gemeinsamkeit und die deshalb ohne Hemmungen von allen
Interessierten gleichermaßen genutzt werden können. Diese kostenlosen Orte haben
einen zusätzlichen Vorteil: Unter dem Stichworten teilen, tauschen, schenken
werden hier Ressourcen geschont und Dinge wiederverwertet. Es sind nachhaltige
Orte im besten Sinn.
Wir Grüne wollen gleiche Chancen für alle Menschen in unserer Stadt. Das gilt
auch für die Freizeit und die Beteiligung am öffentlichen Leben. Wer wenig Geld
hat, ist hier häufig ausgeschlossen, weil kaum Geld für Freizeitvergnügen übrig
ist. Wir Grüne wollen unsere Stadtgemeinschaft durch kostenlose Aktionen und
Möglichkeiten stärken. Auch das Sozialticket soll Menschen mit wenig Geld
ermutigen, an kulturellen Angeboten teilzunehmen.
Grüne Ziele für ein gutes Leben:
Orte für gemeinschaftliche Aktivitäten schaffen: Wir wollen in den Stadtteilen
Orte schaffen, die nachbarschaftliche Treffen ermöglichen und Orte im
öffentlichen Raum, an denen man sich ohne Konsumzwang aufhalten kann. Dazu
gehören offene Werkstätten, Leseräume, Urban-Gardening-Projekte, interkulturelle
Gärten oder Parks, die mit Tischen und Bänken zum Verweilen einladen. Außerdem
Tauschbörsen, Leihläden, Büros für Nachbarschaftshilfe,
Nachbarschaftsparlamente, Bürgerzentren oder andere Bildungsorte.
Alt werden in Augsburg - heimisch im Quartier
Für uns Grüne steht der Mensch im Mittelpunkt unserer Politik. Unser Ziel ist,
dass jede*r so lange wie möglich selbstbestimmt leben und aktiv sein kann. Die
meisten Menschen möchten auch im Alter in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und
am alltäglichen Leben teilhaben. Mit ihren Lebenserfahrungen, ihrem Wissen und
ihren Fähigkeiten bereichern sie unsere Stadtgesellschaft. Wir Grüne sehen es
als Aufgabe der Stadt Augsburg an, unseren älteren Mitbürger*innen diese
Teilhabe zu ermöglichen. Und zwar unabhängig davon, wie viel Geld sie haben, wie
es um ihre Gesundheit bestellt ist oder welche Sprache sie sprechen.
Es gibt viele Möglichkeiten, den letzten Lebensabschnitt in Ruhe, Würde und
selbstbestimmt zu verbringen. Unsere Stichworte dazu sind kurze Wege, gute
Kontakte und viel Beratung. Für alle, die auf Hilfe angewiesen sind, lautet
unser Leitsatz „ambulant vor stationär“. Wir wollen kleinteilige und
überschaubare, niedrigschwellige Strukturen, in denen die Menschen
selbstbestimmt bis zum Ende ihres Lebens gut versorgt sind.
Wir haben in Augsburg 14 gewachsene und gut funktionierende Versorgungsregionen,
mit den Senioren-Fachberatungen als Anlaufstellen. Türkisch- und
russischstämmige Senior*innen und ihre Angehörige finden kultursensible
Ansprechpartner*innen. Hier greift unsere Idee der kurzen Wege: Wir wollen, dass
jede*r seine Beratungsstelle kennt und ohne große Mühe dorthin kommt - ohne
lange Anfahrten und zusätzliche Ausgaben für den Fahrschein von Bahn oder Bus.
Wir wollen, dass auch und gerade im Alter Geschlecht, Herkunft, Religion oder
die sexuelle Orientierung keine Rolle spielen. Wir wollen für queere Menschen
spezielle Angebote wie in der Stadt München (München-Stift) oder Wien. Die
Interkulturelle Medizin oder kultursensible seelsorgerische Angebote z.B. in
Krankenhäusern und Reha-Kliniken müssen bekannter gemacht und ausgebaut werden.
Grüne Ziele für ein Altern in Würde:
Kurze Wege und Hilfe vor Ort: Dort, wo ich mein Leben verbracht habe, wo ich
mich auskenne, mein Haus, meine Wohnung ist, dort soll ich bleiben können. Das
bedeutet, dass wir Stadtteile brauchen, die eine gute Nahversorgung,
Sozialstationen, einen guten öffentlichen Nahverkehr, Apotheken sowie
ausreichend, Ärzt*innen haben. Für die, die auf Hilfe angewiesen sind, wollen
wir Grüne zukunftsfähige, kultursensible, überkonfessionelle Angebote, um den
letzten Lebensabschnitt angenehm und sicher zu verbringen. Zur Grundversorgung
gehören aus Grüner Sicht außerdem Orte der Nachbarschaftshilfe und der
Begegnung. Gesundheitskioske sollen eine niederschwellige und kostenlose
Beratung bieten. Multiprofessionelle Teams aus Ernährungsberater*innen,
Krankenpfleger*innen und Geburtshelfer*innen ergänzen, wozu Ärzt*innen oft die
Zeit fehlt.
Nachbarschaftshilfe ausbauen: Das Leben ist vor allem dann schön, wenn man oder
frau es mit anderen teilt. Soziale Kontakte, die Pflege von Hobbys und das
Weitergeben von Wissen ist für alle ein Vorteil. Wir Grüne haben dazu folgende
Ideen, die wir in Augsburg realisieren möchten. Wir wollen die
Nachbarschaftshilfe ausbauen - damit Senior*innen länger in eigener Wohnung
bleiben können. Wir Grüne wollen das Mehrgenerationen-Wohnen fördern. Wir
befürworten den Ausbau von Treffpunkten und Beratungsstellen, von Bürgerzentren,
offene Werkstätten, Begegnungsorten, Gemeinschaftsorten für alle Generationen.
Wir wünschen uns in allen Stadtteilen mehrsprachige Erzählcafés,
Schreibwerkstätten, Gemeinsames Singen, Musizieren, Handwerkern oder Gärtnern.
Queeres Leben im Alter: Älteren LGBTI ist ein diskriminierungsfreies Umfeld
anzubieten, denn ein alterswürdiges Leben macht nicht vor der sexuellen
Identität Halt. Wir unterstützen daher die städtische Altenhilfe dabei, nach und
nach ein sensibles, respektvolles und offenes Betreuungsklima in der Pflege zu
schaffen.
Kultursensible Beratung und Pflege: Alt werden in der Fremde, die aber doch
Heimat geworden ist, ist nicht immer leicht. Senior*innen mit ausländischen
Wurzeln sollen einen freudigen und würdevollen Lebensabend haben. Die
bestehenden Angebote (INA) sind ständig zu evaluieren und bei Bedarf zu
verbessern. Der städtische Integrationsbeirat ist unser Ansprechpartner, um die
Betroffenen zu erreichen und die Bedarfe zu erheben.
Ambulant vor stationär – so lange wie möglich daheim: „Ambulant vor stationär“
ist die Maxime grüner Pflegepolitik. Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind,
sollen so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und so viel wie
möglich selbst erledigen. Pflegende Angehörige tragen die größte Last, wenn ihre
Lieben schrittweise unselbstständiger werden. Sie sollen kompetente Hilfe
erhalten. Das fängt beim Ausfüllen von Formularen oder dem Aufzeigen von
Hilfsangeboten an und beinhaltet konkrete praktische Hilfe im Pflegealltag, wie
das tägliche Waschen oder einen Lieferservice für warme Mahlzeiten. Auch
regelmäßige Hausbesuche durch Ärzt*innen oder Palliativmediziner*innen gehören
zu der ambulanten Versorgung, wie wir Grüne sie anstreben.
Leben im Heim: Städtische Seniorenheime sollen allen Menschen offen stehen. Da
jede Kultur andere Maßstäbe für ein würdiges Altern hat, befürworten wir
multikulturelle Pflege-Teams und eine Stärkung der interkulturellen Medizin. Das
gilt auch für Hospize. Wir begrüßen ausdrücklichen den Weg der städtischen
Altenhilfe mit ihren interkulturellen Schulungen. Unsere übergeordneten Ziele
sind Begegnungen auf Augenhöhe und gelingende Kommunikation bei der
medizinischen Pflege.
Genügend Fachkräfte anzuwerben gehört zu den größten Herausforderungen der
Zukunft. Wir unterstützen und begrüßen auch hier den eingeschlagenen Weg der
städtischen Altenhilfe, die sich mit großer Anstrengung um qualifiziertes
Personal für eine liebevolle Betreuung ihrer Bewohner*innen bemüht.
Prävention – Eine Stadt, die sich kümmert
Wir Grüne wollen den Augsburger*innen und insbesondere unseren Jugendlichen die
bestmögliche Begleitung anbieten. Wir wollen, dass sie starke, selbstbestimmte
Persönlichkeiten werden, die Gefahren wie Sucht, Essstörungen, sexualisierte
Gewalt oder Rassismus erkennen und sich ihnen entgegensetzen können. Wir
wollen,dass Menschen in schwierigen Lebenslagen Halt haben. Das ist keine
leichte Aufgabe und daher verfolgen wir insgesamt einen ganzheitlichen Ansatz.
Neben der Prävention müssen wir die Situation von Abhängigen verbessern und
ihnen helfen, die gesundheitlichen und sozialen Folgen ihrer Sucht möglichst
gering zu halten.
GRÜNE Ziele für eine gelungene Prävention:
Communities That Care: Wir befürworten die Rahmenstrategie Communities That Care
(Städte, die sich kümmern). Dabei werden besondere Risiken in den Quartieren und
fehlender Schutz genauso ermittelt, wie der Wunsch nach Freizeitanlagen oder
Treffpunkten. Zusammen mit allen Beteiligten werden Aktionspläne erarbeitet, die
den Kindern und Jugendlichen bestmögliche Chancen für ein gesundes und
risikoarmes Aufwachsen in ihrem Stadtteil ermöglichen.
Prävention muss eine Pflichtaufgabe sein: Wir brauchen in Augsburg dringend mehr
Gelder für Präventionsmaßnahmen, vor allem für spezielle Programme in
Schulklassen. Die Nachfrage von Schulen nach Infoangeboten ist deutlich größer
als von der Drogenhilfe Schwaben personell geleistet werden kann. Das darf nicht
sein!
Drogenkonsumräume ermöglichen: Für Suchtkranke wollen wir Beratungs- und
Anlaufstellen sowie die Drogenhilfe ausbauen. Wir Grüne wollen Suchtkranke nicht
kriminalisieren. Wir fordern deshalb die Einrichtung von Drogenkonsumräumen und
setzen uns dafür auf der Landesebene für entsprechende Gesetzesänderungen ein.
Sie können die Lebenssituation von Süchtigen verbessern und chronischen
Krankheiten wie Hepatitis und HIV vorbeugen. Drogenkonsumräume retten Leben. Bis
zur politischen Umsetzung dieser Forderung setzen wir uns für die Aufstellung
von Automaten zum Verkauf von Drogen Reinheitstest ein, um die Folgen der
fehlenden Drogenkonsumräume zu mildern.
Zusammenfassung:
Augsburg, die Stadt der 300.000 Chancen – Grüne Ziele
Gleiche Chancen bei der Bildung: Das ist für uns Grüne ein zentrales Anliegen.
Wir wollen daher nicht nur sanierte Kitas, Schulen und Jugendtreffs und mit der
kommunalen Schulbaurichtlinie und der Phase 0 unsere Planungs- und Bauprozesse
verbessern. Wir wollen vor allem auch qualitativ gute Bildungsorte. Mit einer
qualitativen Rahmenplanung zur Schulkindbetreuung und mit der
bedarfsorientierten Finanzierung von Kitas und Schulen bieten wir allen Kindern
die gleichen Startchancen und berücksichtigen besonders die Kitas und Schulen.
Bei unserer Planung haben wir zudem den Bedarf für die Zukunft vor Augen, den
wir mit unserer integrierten Bildungsentwicklungsplanung und der jährlichen
Bedarfsplanung ermitteln. Unser Bildungskonzept steht für Chancengleichheit von
Anfang an.
Augsburg inklusiv: Der Augsburger Aktionsplan Inklusion ist Schritt für Schritt
zusammen mit den Betroffenen umzusetzen. Wir achten dabei auf die speziellen
Bedürfnisse der psychisch Kranken und Menschen mit einer geistigen Behinderung.
Fürsorge für Hilfsbedürftige: Wer Hilfe braucht findet sie wohnortnah,
unbürokratisch und niedrigschwellig. Der Quartiersgedanke ist unsere Maxime,
d.h. kurze Wege, alles Wichtige ist vor Ort.
Gemeinschaft stärken: Wir fördern gemeinschaftsorientierte, kostenlose oder
preiswerte Bürgerzentren.
Kulturelle Teilhabe ermöglichen: Wir rücken das Kultursozialticket mehr ins
öffentliche Bewusstsein und stärken die Arbeit der Sozialpaten. Durch Aufklärung
und Beratung ermutigen wir die Menschen mit weniger Geld, öffentliche Angebote
zu nutzen. Wir wollen keinen Rückzug aus Scham in die Einsamkeit.
Gut Leben im Alter: Unser Ziel ist, dass jede*r so lange wie möglich
selbstbestimmt leben und aktiv sein kann. In unserer Stadt der kurzen Wege sind
Lebensmittelläden, Ärzte Senioren-Beratungsstelle, Nachbarschaftshilfe und Orte
der Begegnung gut erreichbar. In der Pflege befürworten wir das Prinzip ambulant
vor stationär. Wir wollen Angebote für queer lebende Senior*innen. Die
städtische Altenhilfe ist für LGBTI zu sensibilisieren. Kultursensible Beratung
und Pflege ist zu verstetigen und weiter auszubauen.
Prävention: Wir wollen, dass für Prävention genügend Gelder zur Verfügung
stehen, um Strategien wie die Communities That Care (Städte, die sich kümmern)
umzusetzen. So sollen gesunde und risikoarme Quartiere für Jugendliche
entstehen. Ebenso sollen Suchtkranke entkriminalisiert werden und ordentliche
Beratung und Hilfe bekommen.
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